Autor

Timo Hahner

Gesundheit, 30. Januar 2018

Sportwissenschaftler und leidenschaftlicher Eisensportler. Liebevoll OTL-Professor genannt.
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Alles was du über die Gewebearten wissen musst

Alles was du über die 4 Gewebearten wissen musst

…Und wie du das Wissen über die Gewebearten für dein Training anwenden kannst

Der menschliche Organismus besteht aus rund 100 Billionen Zellen. Schließt sich eine Vielzahl von gleichartigen, spezialisierten Zellen im Körper für eine bestimmte Aufgabe zusammen, spricht man von einem Gewebe.

Es werden 4 verschiedene Gewebetypen unterschieden, aus welchen unsere Organe, Blutgefäße, unsere Haut sowie unsere Knochen, Muskeln und Nerven bestehen. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Aufgaben und Anpassung der 4 Gewebearten beim Menschen.

Was ist Gewebe im Körper?

Als Gewebe bezeichnet man einen Verbund gleichartiger Zellen, die eine gemeinsame spezifische Funktion im menschlichen Körper erfüllen. Man unterscheidet zwischen den folgenden Gewebetypen:

  • Epithelgewebe
  • Binde- und Stützgewebe
  • Muskelgewebe
  • Nervengewebe

Welche Gewebearten gibt es? 4 Grundgewebearten

Nachfolgend gehen wir auf die 4 verschiedenen Gewebearten genauer ein.

Epithelgewebe

Auch als Deckgewebe bekannt zeichnet sich das Epithelgewebe durch die eng aneinander liegenden Zellen aus. Durch die dichte Struktur entsteht eine schützende Oberflächenschicht, welche das ungewollte Eindringen von externen Erregern verhindern soll. Deshalb bildet das stabilde, dichte Epithelgewebe unsere Hautoberfläche sowie die Oberfläche einiger Organe sowie der Arterien.

Binde- und Stützgewebe

Wie der Name bereits verrät, hält diese Gewebeart den Körper sowie die Organe zusammen und übernimmt die primäre Binde- und Stützfunktion. Bei Belastungen passt sich das Bindegewebe den Kräften auf den Körper an und kann unterstützend oder limitierend einwirken. Insbesondere Knorpel sowie Knochen werden durch das Stützgewebe zusammengehalten.

Das Bindegewebe nimmt nochmals eine besondere Rolle unter den Gewebetypen ein. Es überzieht jede Muskelzelle – nicht nur von außen, sondern auch von innen. Dadurch werden die Muskeln vor Verletzungen geschützt. Das Bindegewebe greift somit aktiv in die aktive Bewegung ein und bildet ein reaktionsfähiges Gewebe, welches sich an die jeweilige Beanspruchung anpasst.

Bonus Tipp – Cellulite:

Die Stärke des Bindegewebes ist zu einem nicht unbedeutenden Teil genetisch bestimmt. Ist dieses Gewebe zu schwach, kommt es sehr häufig bei Frauen zur bekannten und gehassten Cellulite. Jetzt wo du weißt, was Gewebe ist und welche Gewebetypen es gibt, kann dir das Wissen eventuell weiterhelfen – Es kann Sinn machen, den Anteil des Fettgewebes im Hautgewebe zu reduzieren und stattdessen vermehrt Muskelgewebe aufzubauen. Denn die typischen Dellen und Grübchen bei Cellulite entstehen durch verschobene Fettzellen, geschuldet durch schwaches Bindegewebe. Die Erfolgschancen bei niedrigen Graden der Cellulite sind sehr gut!

Muskelgewebe

Deine Augen bewegen sich gerade, um diesen Text zu lesen. Zusätzlich muss dein Körper in deiner aktuellen Position gehalten werden. All dies wird durch Muskelgewebe ermöglicht. Diese Art des Gewebes besteht aus Muskelfasern – Das ist ein Zusammenschluss gleichartiger Muskelzellen.

Eine Muskelfaser ist jeweils an zwei Enden, meist an Knochen, befestigt. Wird der Zielmuskel anschließend aktiviert, bewegen sich die beiden befestigten Enden der Fasern zueinander und die gewünschte Bewegung entsteht. Dazu ist in vielen Fällen beispielsweise ein Gelenk als Drehachse erforderlich.

Damit dies möglich ist, befinden sich zusätzlich Blutbahnen zur Nährstoff- und Sauerstoffversorgung in den Muskelzellen. Zur Energiegewinnung wird Glukose zur Verbrennung herangezogen, die wiederum durch die Nahrung aufgenommen wird. Wie der Prozess der Energiegewinnung und -bereitstellung im Muskelgewebe genau abläuft, lernst du in der Ausbildung zum/r Ernährungsberater/in.

Nervengewebe

Der vierte Gewebetyp den wir uns anschauen wollen, ist das Nervengewebe. Im Gehirn, Rückenmark sowie den Nervenbahnen befinden sich Nervenzellen, die im Zusammenschluss das Nervengewebe bilden. Die Hauptfunktion liegt in der Wahrnehmung sowie Weiterleitung von Reizen in Form von elektrischen Impulsen. Das bedeutet, dass die Nervenzellen besondere Eigenschaften aufweisen müssen, um diese Informationen in Form von elektrischen Impulsen weiterleiten zu können. Dafür sorgen die sogenannten Neuronen.

Fazit

Jede Gewebeart hat einen individuellen Aufbau sowie bestimmte Funktionen. Außerdem weisen die Gewebetypen verschiedene Anpassungszeiten auf. So reagieren Muskelgewebe sehr gut auf Reize und lassen sich binnen weniger Tage wieder vollständig reparieren. Passive Strukturen wie Knochen- und Knorpelgewebe benötigen mehr Zeit für Reparaturprozesse. Das Bindegewebe hingegen kann durch spezielle Trainingstechniken oder regelmäßiges Mobility Training mit einer verbesserten Durchblutung und somit optimierten Nährstoffversorgung unterstützt werden.

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3 Kommentare

Sylvia sagt:
22. März 2022

Wieso werden dort keine Übungen, z. B. für die Schulter zum warm machen genannt? Das vermisse ich….

Antworten
OTL sagt:
30. März 2022

Liebe Sylvia,
Hier findest du jede Menge Übungen für die Schulter:
https://www.online-trainer-lizenz.de/blog/schulteruebungen-fuer-zu-hause-und-im-gym/.
Hier kannst du alles über ein ordentliches WarmUp nachlesen:
https://www.online-trainer-lizenz.de/blog/aufwaermen-krafttraining/

Liebe Grüße,
Dein Team von OTL

Antworten
Ernst Reichmann sagt:
10. März 2020

Bindegewebe überzieht nicht jede Muskelzelle sondern als Faszie jeden Muskel. Das ist im Text oben grob falsch.

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