Anabolika Nebenwirkungen: Muskelaufbau mit Risiko
In Zeiten von Social Media und Topmodel-Sendungen im TV streben viele Menschen nach dem perfekten Körper – was an und für sich auch gut so ist, denn regelmäßiges Training und eine ausgewogene, bewusste Ernährung bringen viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Aber gut Ding will Weile haben. Erfolge zeigen sich nicht über Nacht, sondern benötigen viel Disziplin und Hingabe.
Genau deshalb ist es auf den ersten Blick so reizvoll, diesen Prozess mit Anabolika abzukürzen. Diese künstlichen Hormone können zwar Ergebnisse in kurzer Zeit liefern, doch ihr Einsatz ist nicht ohne Risiko. Bevor du dich also dafür entscheidest, diese Hormone zu dir zu nehmen, solltest du dir unbedingt über die damit einhergehenden Risiken bewusst sein.
In diesem Artikel erklären wir dir, welche Auswirkungen Anabolika auf deinen Körper haben können.
Inhaltsverzeichnis
Anabolika erklärt: Was sie sind & wie sie wirken
Du hast sicher schon einmal von Anabolika gehört. Viele kennen die Mittelchen auch unter dem Namen „anabole Steroide“. Genau genommen sind sie synthetische Varianten des männlichen Geschlechtshormons Testosteron.
Diese Substanzen fördern die Proteinsynthese, also die Neubildung von Proteinen, in bestimmten Zellen, was zu einem schnelleren Muskelwachstum, mehr Kraft und einer verkürzten Erholungszeit führen kann.
Ursprünglich wurden sie für medizinische Zwecke entwickelt, zum Beispiel zur Behandlung von Muskelatrophie (Muskelverlust) oder Hypogonadismus (Testosteronmangel).
Da Anabolika aber nicht nur bei spezifischen gesundheitlichen Problemen helfen, werden sie im Fitness- und Bodybuilding-Bereich oft missbraucht. Besonders Bodybuilder schätzen die Substanzen, da sie dabei helfen, im Wettkampf oder im persönlichen Bestreben nach Perfektion einen Vorteil zu erlangen.
Dennoch: Anabolika haben mehr Nach- als Vorteile.
Welche das sind, siehst du hier:
Anabolikum | Vorteile | Nachteile |
Testosteron | Erhöhtes Muskelwachstum, verbesserte Kraft und Ausdauer | Akne, Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen |
Nandrolon | Schnelle Erholung, geringere Wasserretention | Haarausfall, potenzielle Leberschäden |
Anavar (Oxandrolon) | Fettverlust, Erhöhung der Knochendichte | Übelkeit, erhöhter Cholesterinspiegel |
Dianabol | Schneller Kraftgewinn, erhöhtes Muskelvolumen | Gynäkomastie, Bluthochdruck |
Winstrol (Stanozolol) | Muskelerhalt während des Fettabbaus, Verbesserung der Muskeldefinition | Gelenkschmerzen, Lebertoxizität |
Anabolika Nebenwirkungen: Körperliche & psychische Risiken
Wie du in der obigen Tabelle sehen kannst, bringen anabolische Hormone trotz einiger Vorteile doch gravierende Nebenwirkungen mit sich, die sowohl dein körperliches als auch dein psychisches Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Teilweise können sie sogar lebensbedrohlich sein.
1. Körperliche Nebenwirkungen
Die körperlichen Nebenwirkungen von Anabolika variieren zwischen Frauen und Männern.
Bei Männern:
- Entwicklung von Brustgewebe (Gynäkomastie): Anabolika können den Hormonhaushalt stören und zur Bildung von Brustgewebe führen.
- Verringerung der Hodengröße: Die externe Zufuhr von Testosteron kann die natürliche Produktion unterdrücken, was zu einer Schrumpfung der Hoden führen kann.
- Reduzierte Spermienproduktion: Eine geringere Testosteronproduktion kann die Spermienproduktion verringern.
- Beschleunigter Haarausfall: Anabolika können den Haarausfall bei Männern mit einer Veranlagung zur männlichen Glatzenbildung beschleunigen.
- Erhöhtes Risiko für Prostatakrebs: Der erhöhte Hormonspiegel kann das Wachstum von Prostatakrebszellen fördern.
Bei Frauen:
- Vertiefung der Stimme: Die hormonelle Wirkung von Anabolika kann zu einer dauerhaften Vertiefung der Stimme führen.
- Verstärkter Haarwuchs im Gesicht und am Körper: Die vermehrte Produktion männlicher Hormone kann zu unerwünschtem Haarwuchs führen.
- Veränderungen im Menstruationszyklus: Hormonelle Ungleichgewichte können den Zyklus stören und zu Unregelmäßigkeiten führen.
- Vergrößerung der Klitoris: Ein Effekt der erhöhten Androgenlevel kann die Vergrößerung der Klitoris sein.
- Potenzielle Unfruchtbarkeit: Die Beeinträchtigung des hormonellen Gleichgewichts kann die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.
Bei beiden Geschlechtern:
- Akne und Hautprobleme: Die erhöhte Ölproduktion der Haut kann zu Akne und anderen Hautproblemen führen.
- Leberschäden und potenzielle Leberkrebsrisiken: Anabolika können die Leber belasten und das Risiko für Leberschäden oder Krebs erhöhen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Veränderungen im Lipidprofil und im Blutdruck können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern.
- Erhöhter Blutdruck: Wassereinlagerung und andere Veränderungen im Körper können zu einem erhöhten Blutdruck führen.
- Veränderungen im Cholesterinspiegel: Anabolika können das LDL (schlechtes Cholesterin) erhöhen und das HDL (gutes Cholesterin) verringern, was zu Arteriosklerose führen kann.
- Erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel: Veränderungen in der Blutzusammensetzung können das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln erhöhen.
2. Psychische Nebenwirkungen
Der Konsum kann auch zu verschiedenen psychischen Nebenwirkungen führen, die die mentale Gesundheit und das Verhalten beeinflussen können.
Dazu gehören:
- Stimmungsschwankungen: Nutzer können schnelle und extreme Wechsel zwischen Euphorie und Depression erfahren.
- Aggressivität: Unkontrollierte Wutausbrüche und erhöhte Aggressivität sind häufig, auch bekannt als Roid Rage.
- Angstzustände: Zunehmende Angst und Paranoia können auftreten.
- Depressionen: Langfristige Nutzung kann zu tiefen depressiven Phasen führen, insbesondere nach dem Absetzen der Steroide.
- Abhängigkeit: Eine psychische Abhängigkeit von Anabolika ist möglich.
- Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen sind häufige Beschwerden.
- Veränderte Selbstwahrnehmung: Dysmorphophobie, eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers, kann sich entwickeln.
Nebenwirkungen Anabolika: Alternativen zu Steroiden
Du siehst: Die Risiken und Nebenwirkungen von Anabolika sind definitiv nicht zu unterschätzen. Falls du immer noch der Meinung bist, dass der Gebrauch dieser Mittel eine gute Idee ist, solltest du dir einmal die folgenden von Online Trainer Lizenz empfohlenen Alternativen anschauen.
Steroidfreier Muskelaufbau: Sichere und effektive Nahrungsergänzungsmittel
Auch ohne anabole Steroide ist es möglich, relativ schnell Muskeln aufzubauen. Dabei kannst du sogar auf einige Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, die den Prozess beschleunigen und nicht schädlich für deinen Körper sind.
Natürliche Nahrungsergänzungsmittel wie Kreatin, Whey-Protein und BCAA (verzweigtkettige Aminosäuren) sind gut untersuchte und sichere Mittel, um die Muskelerholung zu beschleunigen und das Wachstum zu fördern.
Regelmäßiges Krafttraining, gepaart mit ausreichend Erholungsphasen und der Einnahme solcher Nahrungsergänzungsmittel, ermöglicht es dem Körper, stärker zu werden, ohne auf gefährliche Substanzen zurückgreifen zu müssen.
Muskelaufbau ohne Anabolika: Gesunde Ernährung hilft
Noch besser als die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist es, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Denn unpassende Ernährung ist einer der häufigsten Fehler beim Muskelaufbau.
Idealerweise sollte deine tägliche Diät reich an Proteinen, gesunden Fetten und Kohlenhydraten sein – denn diese Stoffe bilden die Grundlage für den Muskelaufbau. Die Aufnahme von genügend Kalorien und Mikronährstoffen unterstützt die Regeneration und das Wachstum der Muskeln.
Muskelaufbau dank effektivem Training
Der Schlüssel eines guten und gesunden Trainings liegt in der Kombination aus Krafttraining mit progressiver Überlastung und ausreichender Erholung. Progressive Überlastung bedeutet, dass du mit der Zeit Gewicht, Wiederholungen und Satzzahl erhöhst, um deinen Muskeln stetige Wachstumsreize zu bieten.
Auch kleine Details wie das Dehnen vor dem Training sorgen dafür, dass deine Muskeln auf gesunde Art und Weise wachsen. Ausreichend Schlaf und Erholung sind ebenso entscheidend, da der Körper hauptsächlich in Ruhephasen wächst.
Muskelaufbau geht auch ohne Hormone
Die Frage „Wie funktioniert Muskelaufbau“ haben sich sicherlich schon viele gestellt. Mit unseren Fitness- und Ernährungstipps kommst du deinen Zielen, zum Beispiel deine Bauchmuskeln zu trainieren, schnell näher. Erfahre zum Beispiel, was Sling Training ist oder wie du auch mit Muskelkater trainieren kannst – und das ganz ohne schädliche Anabolika.
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