Das sind die 7 größten Ernährungsmythen 2021
Low-Carb, Low-Fat, vegetarisch, vegan, omnivor. Paleo, frutarisch, Intermittent Fasting. Es gibt so viele Ernährungsformen, dass man sehr schnell den Überblick verliert.
Genauso verhält es sich mit hartnäckigen Mythen über unsere Ernährung. Ist Fett nun schlecht? Macht Zucker dick? Benötige ich Nahrungsergänzungsmittel, um Muskeln aufzubauen? Auch wenn diese Fragen schon gefühlt Millionen Mal beantwortet wurden, werden sie immer wieder gestellt.
Wenn du also mal den Überblick verlierst, musst du dich nicht schlecht fühlen, denn wir alle sind in der heutigen Zeit einer massiven Datenflut ausgesetzt. Aus diesem Grund sehen wir uns in diesem Beitrag die 7 größten Ernährungsmythen an, die sich auch 2021 noch beharrlich halten.
Inhaltsverzeichnis
Mythos 1: „Fett ist schlecht & ungesund“
Obwohl dieser Mythos schon vor vielen Jahren eindeutig wissenschaftlich widerlegt wurde, verschwindet er einfach nicht. Das Wort „Fett“ ist bei manchen sogar ein Synonym für „ungesund“. Dass das nicht grundsätzlich so ist, haben wir hier bereits erklärt.
Viele Menschen denken, durch Fett würden sie schneller zunehmen oder sogar riskieren, Krankheiten zu begünstigen. Dabei ist das absolute Gegenteil der Fall. Fette sind essentiell für unseren Körper, ohne Fett könnten wir nicht lange überleben. Das liegt daran, dass der menschliche Körper (genau wie Protein und verschiedene Mikronährstoffe) Fett nicht selbst herstellen kann.
Aber: Fett ist nicht gleich Fett. Gesundheitsschädliche Fette, die in Fastfood und Fertigprodukten vorkommen, solltest du natürlich meiden. Burger, Pizza und co. sollten daher eher die Ausnahme sein.
Als gesunde Fettquellen kannst du z.B. auf Nüsse, Samen, Fisch (z.B. Lachs) oder Avocados zurückgreifen. So stellst du sicher, dass dein Körper mit ausreichend gesunden Fetten versorgt ist.
Mythos 2: „Zucker macht dick“
Ein weiterer Klassiker, der sich hartnäckig zu halten scheint. Zucker wird oft dafür verantwortlich gemacht, wenn Menschen zunehmen oder sogar an Übergewicht leiden.
Ist das wahr? Nicht direkt. Ja, zuckerhaltige Lebensmittel sind kalorienreich. Dementsprechend trägt ein hoher Zuckerkonsum natürlich dazu bei, wenn Menschen an Körpergewicht zunehmen. Aber eben nur indirekt. Denn zunehmen wirst du nur, wenn du mit deiner Ernährung einen dauerhaften Kalorienüberschuss erzielst.
Wenn du jeden Tag einen ausgeglichenen Kalorienhaushalt erreichst, wirst du nicht zunehmen. Auch dann nicht, wenn dein Zuckerkonsum recht hoch ist.
Heißt das, dass du jetzt guten Gewissens Süßkram in dich hineinstopfen kannst? Definitiv nicht. Denn auch wenn Zucker nicht direkt zur Gewichtszunahme führt, ist ein erhöhter Konsum eher ungesund. Daher solltest du Süßigkeiten eher zur Ausnahme machen. Wenn dich der Heißhunger auf Süßes packt, greif lieber zu einer Banane. Die enthält ebenfalls Zucker, liefert aber wertvolle Vitamine & Mineralien und hält länger satt.
Mythos 3: „Veganer bekommen kein Eiweiß“
Oft widerlegt, immer noch da: Der Mythos, dass vegan lebende Menschen ihren Eiweißbedarf nicht decken können.
Natürlich fallen bei einer rein pflanzlichen Ernährungsweise einige Proteinquellen weg. Fisch, Fleisch, Eier & Milchprodukte kommen nicht mehr infrage. Die Eiweißquellen sind somit natürlich eingeschränkt. Dennoch gibt es genügend pflanzliche Proteinquellen, mit denen Veganer ihren Proteinbedarf decken können. Dazu zählen Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Erbsen, Getreide, Sojaprodukte, Hafer & Nüsse.
Als Veganer ist es empfehlenswert, Getreideprodukte mit Hülsenfrüchten zu kombinieren, um mit der Mahlzeit ein vollwertiges Aminosäurenprofil zu erhalten.
Mythos 4: „X Liter Wasser am Tag sind ein Muss“
Ja, es ist absolut wichtig, genügend Wasser zu trinken. Trinkst du regelmäßig zu wenig, wirkt sich das negativ auf deine Gesundheit aus.
Allerdings kann man nicht pauschal sagen, wie viel Liter Wasser der einzelne Mensch am Tag trinken sollte. Der Grund ist einfach: Die Wassermenge, die du benötigst, hängt von deinem Körpergewicht ab.
Die Wissenschaft sagt, dass du ca. 0,03 Liter Wasser pro kg Körpergewicht zu dir nehmen solltest. Mit dieser Formel kannst du dir deinen Wasserbedarf selbst ausrechnen.
Wiegst du beispielsweise 60 kg, hast du einen Tagesbedarf von ca. 1,8 Litern Wasser. Allerdings benötigst du natürlich teilweise deutlich mehr Wasser, wenn es die Umstände erfordern. Dazu zählt schweißtreibender Sport oder auch Fieber.
Mythos 5: „Zitronen enthalten am meisten Vitamin C“
Zitronen sind super gesund. Und natürlich enthalten sie auch jede Menge wertvolles Vitamin C. Allerdings gibt es Lebensmittel, die deutlich mehr Vitamin C enthalten. Dazu zählen z.B. Erdbeeren, schwarze Johannisbeeren oder Acerolakirschen. Auch beispielsweise Paprika enthält mehr Vitamin C, sogar doppelt so viel.
Kurz gesagt: Ja, Zitronen sind sehr gesund und liefern jede Menge des Immunsystem fördernden Vitamins. Aber tatsächlich gibt es Lebensmittel, die deutlich mehr davon enthalten.
Mythos 6: „Für Muskelaufbau ist Proteinpulver notwendig“
Auch wenn viele Kraftsportler (vor allem Anfänger) noch diesem Irrtum unterliegen, ist an diesem Mythos tatsächlich überhaupt nichts dran.
Da unsere Muskeln nur dann wachsen können, wenn wir uns genügend Protein zuführen, ist ausreichend Eiweiß natürlich sehr wichtig.
Für den durchschnittlichen Kraftsportler ein eine Proteinzufuhr von 1,5-2 gr Protein pro kg Körpergewicht ratsam. Wenn du deutlich darunter liegst, solltest du deine Proteinzufuhr erhöhen. Allerdings kannst du dein täglich erforderliches Eiweiß sehr gut mit deiner Ernährung decken. Proteinpulver ist also absolut nicht notwendig.
Aber: Wenn du ein „schlechter Esser“ bist oder einfach sehr wenig Zeit hast, kann ein Proteinpulver dir dabei helfen, deinen Bedarf einfach und unkompliziert zu decken bzw. zu ergänzen. Proteinpulver kann also bedingt Sinn ergeben, ist aber absolut kein Muss. Welches Eiweißpulver das richtige für dich ist, kannst du hier herausfinden.
Mythos 7: „Wer viel Bier trinkt, bekommt einen Bierbauch“
Ein sehr alter Mythos, der sich aber auch in der heutigen Zeit noch hält: Der gute, alte Bierbauch. Durch regelmäßigen Bierkonsum soll angeblich der typische Bierbauch entstehen.
Stimmt das? Nicht wirklich. Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Bierkonsum und einem dicken Bauch. Das getrunkene Bier setzt sich nicht direkt am Bauch ab. Allerdings wird durch einen hohen Bierkonsum die Kalorienaufnahme insgesamt erhöht, was schnell zu einem Kalorienüberschuss führen kann.
Durch Bierkonsum wird die Kalorienaufnahme erhöht und kann auf diesem Weg – also indirekt – zu Bauchfett führen. Werden die Kalorien aber woanders eingespart, wird auch kein zusätzliches Fett angesetzt. Bier hat also nicht direkt etwas mit einem „Bierbauch“ zu tun.
Fazit
Wie wir sehen, ist es also wichtig, einzelne Themen zu recherchieren, bevor man Ernährungsmythen einfach so hinnimmt und seine Ernährung danach ausrichtet. Wenn du also sicher gehen möchtest, solltest du stets hinterfragen, was dir zu Ohren kommt. Besonders dann, wenn eine Ernährungsregel im Zusammenhang mit einem Produktverkauf steht.
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Dieser Blogbeitrag wurde von dem Blogger, Autor und Ernährungscoach Dennis Fajt von schnell-zunehmen.com verfasst.
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Ernährungsformen