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Beruf & Karriere, 5. November 2020

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Eigenes Fitnessstudio eröffnen

Dein eigenes Fitnessstudio eröffnen – Darauf solltest du achten

Ein eigenes Fitnessstudio zu eröffnen ist ein Traum vieler begeisterter Kraftsportler. Diese Vision muss aber kein Traum bleiben, sondern kann zur absoluten Erfüllung werden. Damit die Umsetzung deines Traumes nicht zum Albtraum wird, solltest du aber alles vorab sehr genau durchdenken und planen.

Falls du also mit dem Gedanken spielst, dein eigenes Fitnessstudio zu eröffnen, bist du hier genau richtig!

In diesem Beitrag wollen dich an die Hand nehmen und dir die wichtigsten Aspekte aufzeigen, die es zu beachten gilt, wenn du dein eigenes Gym eröffnen möchtest.

Der Fitnessmarkt in Deutschland

Vorab ein paar Fakten zum Fitnessmarkt, um aufzuzeigen, dass es sich immer noch lohnt mit der richtigen Herangehensweise ein Fitnessstudio zu eröffnen. Die Mitgliederzahlen der deutschen Fitnessstudios 2018 beliefen sich auf mehr als 11 Millionen. Der Umsatz liegt laut Zeppenfeld (2018) bei 5,33 Milliarden Euro in Deutschland.

Doch wie schaut es mit der Entwicklung in den letzten Jahren aus?

Analog zum Umsatz ist auch ein positiver Trend bei der Anzahl der Fitness-Anlagen in Deutschland in zu verzeichnen. 2009 gab es ca. 5900 Fitnessstudios und 2018 waren es mehr als 9300. Die Fitnessstudios lassen sich in drei Betriebsstrukturen einteilen: Einzelanlagen, Ketten und Special Interest Betriebe. Im Jahr 2018 gab es ca. 4870 Einzelanlagen und etwa 2000 Kettenanlagen in Deutschland. Zu den Fitnessketten mit den meisten Mitgliedern in Deutschland gehören McFit, Fitness First und Clever Fit. Wie du anhand der Statistik sehen kannst, gibt es also immer noch deutlich mehr Einzelanlagen als Kettenstudios, die das Potenzial ein eigenes Fitnessstudio erfolgreich zu eröffnen verdeutlichen. Folgende Abbildung gibt Dir einen Überblick über die Entwicklung der Mitgliederzahlen (in Millionen). 

Mitgliederzahlen in Deutschen Fitnessstudios
Abbildung 1: Mitgliederzahl der Fitnessstudios in Deutschland von 2003 bis 2018 (in Millionen) (Zeppenfeld, 2019; de.statista.com)

Voraussetzungen für die Eröffnung eines Fitnessstudios

Für eine Existenzgründung gibt es nach dem Gesetzgeber neben der Gewerbeanmeldung keine Vorschriften oder beruflichen Voraussetzungen. Demnach darf im Prinzip jeder ein eigenes Fitnessstudio eröffnen. Allerdings bedeutet dies im Umkehrschluss – auch unter Berücksichtigung der positiven Entwicklung der Fitnessbranche – nicht, dass jeder ohne Mühen mit der Eröffnung eines Fitnessstudios erfolgreich wird. Auf die richtige Planung, Kalkulationen, einen gut durchdachten Businessplan kommt es an!

Vorkenntnisse, Qualifikationen und Erfahrungen in der Fitnessbranche sind logischerweise von Vorteil. Als Fitnessökonom, Sportlehrer, Fitnesstrainer oder bspw. Physiotherapeut besitzt man eine gute Basis. Relevante Fortbildungen und Zertifikate können dir beim Gründen und der Mitgliedergewinnung helfen und können darüber hinaus später potenziellen Kunden Vertrauen geben in deinem Fitnessstudio in professionellen Händen zu sein! 

Finanzielle Aspekte – Fitnessstudio eröffnen Kosten  

Die Kosten für ein eigenes Fitnessstudio können je nach Lage und Größe sehr stark variieren. Auch die laufenden Betriebskosten müssen von vornherein mit berücksichtigt werden. Dazu zählen Strom- und Wasserkosten, Miet- oder Pachtkosten, Personalkosten sowie Kosten für die regelmäßige Gerätewartung. Kaufmännische Erfahrungen sind von großem Vorteil, da einerseits mit diesem Wissen die Erfolgschancen besser sind und zum anderen, um Geldgeber (Banken, Investoren) zu überzeugen, in das Vorhaben zu investieren. Denn in den seltensten Fällen ist so viel Eigenkapital vorhanden, dass die Finanzierung ohne Kredite, Fördermittel o.Ä. möglich ist.

Businessplan und Konzept

Hierfür ist ein Businessplan mit einem ausgeklügelten Konzept vonnöten, der potenzielle Geldgeber überzeugt. Einige Aspekte, die unbedingt in ein Businessplan gehören sind …

  • Rechtsform
  • Geschäftsidee (in diesem Fall die Dienstleistung des Fitnessstudios)
  • Gründungskosten
  • laufende Kosten (wie z.B. für die Miete, Personal, Strom, Wasser, Internet, Marketing, etc.)
  • potenzielle Einnahmen, die wiederum mit den Kosten verrechnet werden
  • Standortanalyse
  • Positionierung auf dem Markt
  • Konkurrenzanalyse
  • SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken werden gegenübergestellt)
  • Etc.

Was zeichnet das Fitnessstudio aus?

Wenn du ein eigenes Fitnessstudio eröffnen möchtest, solltest du dich unbedingt fragen, was dich mit dieser Geschäftsidee von der Konkurrenz abhebt und einzigartig macht! 

Fitnessstudios benötigen ein starkes Konzept, da sich die Kundschaft sonst für die günstigere Fitnesskette entscheiden wird. Fragen, die sich hierbei ergeben sind: 

  • Was kannst du bieten, das sie nebenan im Kettenfitnessstudio nicht bekommen? 
  • Ist es eine familiäre Atmosphäre, die herausragende Trainerbetreuung oder ein außergewöhnlich gut ausgestatteter Wellnessbereich?
  • Welche Trainingsgeräte stellst du in deinem Fitnessstudio zur Verfügung? Sind es besondere Hightech Trainingsgeräte, Geräte mit außergewöhnlichem Design oder ganz klassische Standard-Geräte?
  • Bist du ohne Qualitätsverlust günstiger als andere Fitnessstudios oder im Gegenteil besonders exklusiv? 
  • Gibt es ein Kursangebot und wie schaut dieses aus?
  • Gibt es bestimmte Schwerpunkte im Trainingsangebot, z.B. im Bereich Bodybuilding oder Gesundheit?

Angebot, Zielgruppe und Marketing

Das exklusive Angebot, was dich von der Konkurrenz abhebt und zumindest in unmittelbare Nähe einzigartig macht, sollte zudem auf eine bestimmte Zielgruppe gerichtet sein. Z.B. Fokus auf Frauen mit Yoga und Pilates Angebot, oder Spezialisierung auf Senioren mit Gesundheit- und Reha-Sport oder Fokus auf junge Leute, die funktionell, leistungsbezogen trainieren möchten. Um an die Kunden der jeweiligen Zielgruppe heranzukommen, ist eine gut durchdachte Marketingstrategie essentiell. 

Standort

Der Standort ist nicht nur hinsichtlich der Nähre unmittelbaren Konkurrenz bedeutend, sondern sollte auch noch andere Eigenschaften erfüllen. Der Raum sollte für deine Zielgruppe gut zu erreichen sein und natürlich auch Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Des weiteren sollte das Einzugsgebiet groß genug sein, um überhaupt eine ausreichende Anzahl an Mitglieder anzuwerben. Häufig findet man Fitnessstudios aus Platzgründen am Stadtrand oder in Industriegebieten.

Franchise

Eine weitere Möglichkeit mit weniger Risiko wäre auf ein Franchisekonzept zurückzugreifen. Hierbei stellt der übergeordnete Konzern je nach Variante des Franchisesystems Startkapital, die Fitnessgeräte oder die Ausrüstung. Ein weiterer Vorteil ist, dass Du von der Marke an sich und den Strukturen im Franchisesystem profitieren kannst und so weniger Gefahr läufst zu scheitern. Auf der anderen Seite sind oftmals sehr hohe Lizenzgebühren zu zahlen, Du bist in den Gestaltungsmöglichkeiten des Unternehmens limitiert und musst bestimmte Vorgaben beachten.

Fazit – Fitnessstudio eröffnen: erfolgreich starten

Mit der richtigen Planung und Herangehensweise ist es Dank der wachsenden Fitnessbranche auch heute noch möglich, mit der Eröffnung eines Fitnessstudios durchzustarten. Unsere Tipps helfen dir hoffentlich dabei, deinen Traum in die Tat umzusetzen.

Falls du mit dem Gedanken spielst, dein eigenes Gym oder Personal-Trainer-Studio zu gründen und noch keine Lizenz in der Tasche hast, dann starte auf jeden Fall mit einer fundierten Ausbildung zum Fitnesstrainer mit B-Lizenz oder einer Personal-Trainer-Ausbildung.

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