Autor

Alina Frantz

Ernährung, 10. Mai 2023

Eine schwangere Frau liegt auf dem Sofa und lacht. Sie hat eine Hand auf ihrem Bauch liegen. Nbene dem Sofa steht ein kleiner Tisch. Auf ihm befindet sich eine Pflanze und eine Obstschale gefüllt mit Orangen, Bananen und Ananas.

Optimale Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wichtig. Umso wichtiger wird das Thema, wenn plötzlich ein kleines Wesen im eigenen Körper heranwächst. Denn mit der Ernährung in der Schwangerschaft beeinflussen werdende Mütter den Verlauf ihrer Schwangerschaft, die Geburt und langfristig die gesunde Entwicklung des Neugeborenen. Das bedeutet gleich doppelte Verantwortung. Entgegen dem Mythos heißt das aber nicht: Du musst nun für zwei essen! 

Forscher raten heute, besser für 1,1 Personen zu essen, sich möglichst ausgewogen zu ernähren und möglichst auf unverarbeitete Lebensmittel zurückzugreifen. Zwar haben schwangere Frauen ab dem 2. Trimester einen erhöhten Kalorienbedarf, allerdings ist die Qualität der Lebensmittelauswahl viel entscheidender als die Quantität. 

Eine gesunde Ernährung kann Komplikationen wie Frühgeburten oder Schwangerschaftsdiabetes verhindern. Doch wie sieht eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft aus und was gilt vor der Schwangerschaft?

Ernährung vor der Schwangerschaft

Eine ausgewogene Ernährungsweise ist in jeder Lebensphase förderlich für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Körpers, auch bereits vor der Schwangerschaft.

Der Konsum von Alkohol und Zigaretten sollte schon weit vor der Schwangerschaft eingestellt werden. Die darin enthaltenden Schadstoffe können sich negativ auf die Fruchtbarkeit einer Frau auswirken. Bis der Körper die Schadstoffe abgebaut hat, dauert es in der Regel eine gewisse Zeit.

Frauen mit Kinderwunsch sollten ebenso auf eine ausreichende Versorgung mit Folat achten, denn das Vitamin ist maßgeblich für die Teilung und Neubildung von Zellen verantwortlich. Empfohlen wird eine Menge von 400 µg Folsäure pro Tag, mindestens vier Wochen vor der Empfängnis. Folsäure ist das synthetische Supplement dazu, welches auch noch weiter im ersten Trimester eingenommen werden sollte. Es schützt den Fötus vor Defekten des Gehirns und der Wirbelsäule.

Mindestens genauso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung vor der Schwangerschaft, die vor allem aus nährstoffreichen Lebensmitteln besteht, ist ein möglichst stressfreier Alltag. Stress kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken und langfristig physische sowie psychische Folgen haben. Mit gezieltem Stressmanagement kann der Stress reduziert und das eigene Wohlbefinden gesteigert werden.

Wie sieht eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft aus?

EIne schwangere Frau hält eine Schüssel voll Salat in der einen Hand. Mit der anderen Hand führt sie eine Gabel mit einer Tomate zum Mund.

Die Empfehlungen für eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft entsprechen größtenteils den Ernährungstipps, die auch für Nichtschwangere gelten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (kurz: DGE) hat dazu 10 Regeln auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse aufgestellt:

  1. Versuche möglichst viele verschiedene Lebensmittel in deine Ernährung zu integrieren und genieße die Vielfalt.
  2. Nimm ausreichend Gemüse und Obst zu dir. Mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst pro Tag.
  3. Ziehe die Vollkornvarianten von Brot, Nudeln und Co. den Produkten aus Weizenmehl vor.
  4. Tierische Lebensmittel solltest du in Maßen essen. Während Milch(produkte) ruhig jeden Tag auf dem Speiseplan stehen können, reicht Fisch 1-2 x und Fleisch 300-600 g pro Woche aus.
  5. Achte auf gesunde Fette wie pflanzliche Öle.
  6. Reduziere deinen Zuckerkonsum und gehe sparsam mit salzreichen Lebensmitteln um.
  7. Trinke genügend Flüssigkeit, am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke.
  8. Achte auf eine schonende Zubereitung deiner Nahrung und iss möglichst unverarbeitete Lebensmittel.
  9. Nimm dir ausreichend Zeit und Ruhe für deine Mahlzeiten.
  10. Bleibe in Bewegung, denn eine ausgewogene Ernährung und Aktivität gehen Hand in Hand.

Die Regeln sollen dabei unterstützen, vollwertig zu essen und genügend zu trinken, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. 

Dass der Körper der werdenden Mama in der Schwangerschaft ganz besonders leistungsfähig sein muss, ist nicht weit daher geholt. Schließlich wächst darin ein Kind heran. Mit einer vollwertigen Ernährung in der Schwangerschaft anhand der 10 Regeln der DGE decken werdende Mütter schon einen Großteil des Bedarfs an Nährstoffen und Vitaminen ab. 

Mit dem Heranwachsen des Babys und den damit einhergehenden Wachstumsprozessen erhöht sich aber auch der Bedarf an Energie in Form von Kalorien. Der steigt mit fortschreitender Schwangerschaft und dem Größerwerden des Babys an. Genauso wichtig ist die Deckung des erhöhten Bedarfs an Mikronährstoffen. Dazu zählen Vitamine und Mineralstoffe. Hier sollte die werdende Mama besonders auf eine ausreichende Zufuhr von Folsäure, Vitamin B12, Eisen und Kalzium achten. Folsäure spielte schon vor der Schwangerschaft eine bedeutende Rolle und bleibt auch in der Ernährung in der Schwangerschaft förderlich für die Entwicklung des Babys.

Das Vitamin ist äußerst wichtig für den Wachstumsprozess und die Bildung von Blut und Nervengewebe. Außerdem beugt eine ausreichende Menge an Folsäure Fehlbildungen, insbesondere Neuralrohrdefekten vor. Weil Frauen in der Regel zu wenig Folsäure über die Ernährung zu sich nehmen, sollten sie vorab mit ihrem Arzt über eine Supplementierung sprechen.

Ernährung in der Schwangerschaft: So kann der Nährstoffbedarf gedeckt werden

Für eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft benötigt die Mama all die wichtigen Nährstoffe. Dazu gehören natürlich die Makronährstoffe Proteine, (gesunde) Fette und Kohlenhydrate, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Nach dem Motto Volle Proteinpower voraus kann Eiweiß Müttern dabei helfen, Heißhungerattacken und instabilen Blutzuckerwerten entgegenzuwirken. Für die Entwicklung des Babys sind genügend Proteine ebenfalls wichtig, da Protein Sauerstoff transportiert und wichtige Antikörper und Hormone bildet. Befolgt die schwangere Frau den goldenen Regeln der DGE sollte sie den Bedarf an Makronährstoffen schon einmal gut abdecken. 

Hinzu kommen verschiedene Mineralien und Vitamine. Die folgende Übersicht zeigt dir, welche Mikronährstoffe in der Schwangerschaft besonders wichtig sind und in welchen Lebensmitteln sie enthalten sind:

NährstoffWofür?Worin enthalten?
FolatZellteilung, Zellbildung Bildung von Blut und NervengewebeGemüse wie Spargel, Brokkoli, Rote Beete, Grünkohl oder Spinat grünes Blattgemüse wie Spinat, Hülsenfrüchte, Linsen, Nüsse 
Vitamin B12Energiestoffwechsel,  Bildung von Blutzellen Aufbau der NervenhüllenFleisch, Wildlachs, Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier
EisenZell – und Blutbildung EnergiestoffwechselRindfleisch, Leber, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen
KalziumBildung von Knochen und Zähnen Entwicklung von Muskeln und HerzMilchprodukte wie Joghurt und Käse, grünes Blattgemüse, Samen

Für eine ausreichende Zufuhr an Vitamin B12 kommen ausschließlich tierische Lebensmittel in Frage, da der Körper pflanzliche Vitamin B12 Quellen nicht verarbeiten kann. Veganerinnen sollten daher auf spezielle Vitamin B12 Präparate zurückgreifen, um einer Mangelerscheinung vorzubeugen.

Ernährung Schwangerschaft 1. Trimester

Im ersten Trimester ändert sich der Energiebedarf der werdenden Mama nicht großartig. Es kann vorkommen, dass der Hunger bei der ein oder anderen schwangeren Frau mal häufiger an die Tür klopft. Jedoch hat sie in dieser Phase noch keinen Mehrbedarf an Kalorien. Das erste Trimester ist allerdings bei vielen Frauen geprägt durch die allbekannte Morgenübelkeit. Diese kann aufgrund von hormonellen Veränderungen auftreten. In dem Fall kann es ratsam sein, anstatt der üblichen 3-4 Mahlzeiten pro Tag, lieber mehr und dafür kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Das ist förderlich für die Verdauung. Ingwer kann auch wahre Wunder bewirken und das ein oder andere Verdauungsproblem auf natürliche Weise lindern.

Ernährung Schwangerschaft 2. Trimester

Mit Beginn des zweiten Trimesters ändert sich nun auch der Energiebedarf der Schwangeren. Denn für den Wachstumsprozess ihres Kindes benötigt ihr Körper zusätzliche Energie.

Es wird empfohlen, etwa 250 kcal mehr zu sich zu nehmen. Da viele den Mehrbedarf überschätzen, folgt hier eine kleine Orientierung:

250 Kalorien entsprechen in etwa einem Snack aus:

  • 300 g Magerquark mit 100 g Blaubeeren
  • 40 g Haferflocken mit 200 g Joghurt
  • 60 g Vollkornbrot mit 30 g Käse
  • 120 g Banane mit 20 g Erdnussmus

Außerdem verlangsamt sich jetzt die Aktivität des Darms, sodass Verstopfung zu den häufigsten Beschwerden in diesem Trimester zählt. Neben regelmäßiger Bewegung, sollte die werdende Mama genügend Ballaststoffe zu sich nehmen. Lebensmittel wie Haferflocken oder Beeren eignen sich da bestens.

Ernährung Schwangerschaft 3. Trimester

Mit dem Beginn des 3. Trimesters steigt auch noch einmal der Kalorienbedarf, da das Baby hier schon weiter entwickelt und gewachsen ist. Die Schwangere sollte ihre Kalorienzufuhr demnach um etwa 500 kcal erhöhen.

500 Kalorien entsprechen in etwa einer kleiner Mahlzeit. Hier sind mögliche Beispiele zur Orientierung:

  • 150 g Brokkoli, 120 g Vollkornnudeln, 10 g Öl, 150 g Hähnchenfleisch 
  • 500 g Magerquark, 50 g Himbeeren, 25 g Mandeln
  • 100 g Vollkornbrötchen, 60 g Avocado, 2 festgekochte Eier
  • 200 g Sojajoghurt, 130 g Banane, 1 Kiwi, 50 g Haferflocken

Da der Bauch inzwischen ganz schön gewachsen ist und die Gebärmutter womöglich auf den Magen drückt, ist es jetzt besonders ratsam, mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Sollte die werdende Mutter mit Wassereinlagerungen zu kämpfen haben, kann es von Vorteil sein, den Salzkonsum zu reduzieren.

Gewichtszunahme in der Schwangerschaft 

Zugegeben, die Schwangerschaft und damit einhergehende hormonelle Veränderungen sorgen bei der einen oder anderen Frau für eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Da kann es auch schon mal passieren, dass sie unkontrolliert und ungesund isst. Solange die Schwangere ihre Balance findet und sich größtenteils an die Regeln der DGE hält, muss sie keine deutliche Gewichtszunahme erwarten. Üblich sind zwischen 11 und 16 Kilo für normalgewichtige Frauen. Die zusätzlichen Kilos setzen sich aus dem Gewicht des Kindes, der Gebärmutter, der Plazenta, dem Fruchtwasser und der zusätzlichen Blutmenge zusammen. Ebenso haben Schwangere besonders im dritten Trimester mit Wassereinlagerungen zu kämpfen, die für eine höhere Zahl auf der Waage sorgen können.

Eine Gewichtszunahme von über 20 kg ist meist die Folge einer dauerhaft übermäßigen oder ungesunden Ernährung in der Schwangerschaft. Von einer Diät während der Schwangerschaft wird aber ebenso abgeraten. Das kann zu einer Mangelversorgung mit wichtigen Nährstoffen führen, was wiederum die Entwicklung und Gesundheit des Babys gefährden kann.

Welche Lebensmittel gehören nicht in die Ernährung in der Schwangerschaft?

Auf einem Holzbrett sind verschiedene Sushis aufgereiht.

Auch wenn das geliebte Tiramisu sehr verlockend ist, muss es leider aus der Ernährung in der Schwangerschaft gestrichen werden. Einzelne Lebensmittel können nämlich Bakterien und Keime übertragen (Toxoplasmose, Listeriose). Schwangere Frauen sollten solche Lebensmittel also meiden. Dazu gehören:

  • rohes / nicht durchgegartes Fleisch oder Wurst
  • roher /geräucherter Fisch oder Meeresfrüchte (auch Speisen wie Sushi)
  • rohe / weichgekochte Eier (auch Speisen mit rohem Ei wie Spaghetti Carbonara)
  • Rohmilch (auch Rohmilchprodukte wie Brie, Gorgonzola, Camembert, Feta etc.)
  • Innereien

Um die Gesundheit des Babys und die eigene zu schützen, sind sämtliche Drogen ein No-Go. Besonders die negativen Folgen von Nikotin und Alkohol werden unterschätzt. Alkohol ist ein Zellgift, welches seinen Weg durch den kleinen Körper des Babys macht und dort sensible Nervenzellen zerstören kann. Eine hohe Koffeinzufuhr durch zum Beispiel Energy Drinks oder viel Kaffee ist ebenfalls nicht empfehlenswert. Eine Tagesration an Koffein sollte 200 bis 300 mg nicht überschreiten. Für die Ernährung in der Schwangerschaft ist es ratsam, auf Kräuter- oder Früchtetees zurückzugreifen. Fencheltee ist beispielsweise auch ein toller Helfer bei Schwangerschaftsübelkeit.

Vegetarische Ernährung in der Schwangerschaft

Wenn sich die Schwangere weiterhin vegetarisch ernähren möchte, ist das meist kein Problem, sofern sie neben Gemüse, Obst und Vollkornprodukten auch Milch(-produkte) und Eier isst. Damit deckt sie in der Regel den Bedarf an einem Großteil der Nährstoffe, die ihr Körper benötigt. 

Wie es für alle Schwangeren empfohlen wird, sollten werdende Mütter in ihrer vegetarischen Ernährung in der Schwangerschaft natürlich auch darauf achten, ausreichend mit Folsäure versorgt zu sein.

Darüber hinaus ist eine zusätzliche Einnahme von DHA mittels qualitativer Nährstoffpräparate sinnvoll. DHA (Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure) ist nämlich insbesondere in fettreichen Meeresfischen wie Lachs und Hering enthalten. 

Auch weisen Vegetarier/innen meist einen Eisenmangel auf, denn Fleisch sowie Fisch liefern große Mengen an Eisen, welches vom Körper besser verarbeitet werden kann. Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse sind gute pflanzliche Eisenlieferanten. Lebensmittel, die reich an Vitamin C sind können dann helfen, dass der Körper das Eisen aus den pflanzlichen Quellen besser verwerten kann. Eine geplante, vielfältige Lebensmittelauswahl kann hier wertvoll für eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft sein.

Ob eine zusätzliche Supplementierung mit Eisen notwendig ist, sollte die Schwangere mit ihrem Arzt absprechen. Für eine vegetarische Ernährung in der Schwangerschaft empfiehlt sich ohnehin, die Blutwerte regelmäßig auf Mangelerscheinungen checken zu lassen. 

Vegane Ernährung in der Schwangerschaft

Sollte die Schwangere komplett auf tierische Produkte verzichten, ist sie einem besonderen Risiko ausgesetzt, Mangelerscheinungen bei bestimmten Nährstoffen zu haben. Die DGE empfiehlt veganen Schwangeren, sich von einem Arzt individuell beraten zu lassen und regelmäßig die Blutwerte auf Mängel zu überprüfen. Neben der Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA), Zink, Eiweiß, Eisen, Kalzium und Jod ist ein besonders kritischer Nährstoff in der veganen Ernährung in der Schwangerschaft das Vitamin B 12. Vitamin B12 ist maßgeblich dafür verantwortlich, dem Baby alle Nährstoffe zu geben, was es zum Wachsen braucht. Ein Mangel kann das kindliche Nervensystem schädigen. Da eine ausreichende Zufuhr bei Verzicht auf tierische Produkte unmöglich ist, wird in dem Fall eine Supplementierung notwendig. 

Für eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft gilt: Mit einer vielfältigen Lebensmittelauswahl reich an Vollkornprodukten, Nüssen, Getreidesorten, Obst sowie Gemüse und einer Supplementierung von kritischen Nährstoffen in Abstimmung mit dem Arzt, steht der gesunden Entwicklung des Kindes nichts im Wege.

Ernährung Stillzeit

Eine Frau in Jeans und weißem T-Shirt sitzt mit ihrem Baby im Schoß auf dem Sofa. Das Baby wird gerade gestillt und hält seine Hand gegen eine Hand der Mutter.

Die Stillzeit – eine ganz besondere Phase für die frischgebackene Mama und ihr Baby. Während der Stillzeit werden die Nährstoffe und Vitamine, die die Frau zu sich nimmt, über die Muttermilch an den Säugling weitergegeben. Weiteres zur optimalen Säuglingsernährung findest du hier.

Wie schon vor und während der Schwangerschaft ist es daher wichtig, auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung in der Stillzeit zu achten. Vollkorn- und Milchprodukte sowie eine ausreichende Menge an Obst und Gemüse sollten daher täglich auf dem Teller landen.

So schön wie die Zeit als frischgebackene Mutter auch ist, so stressig kann sie auch mal sein. Besonders der Schlaf kommt da in der Regel zu kurz. Studien zeigen, dass das tägliche Trinken von Kräutertees wie Kamillentee die Qualität des Schlafs verbessern soll.

Abgesehen vom Schlaf kann der Alltag mit einem Neugeborenen eine Herausforderung sein. Neben dem Stillen, Wickeln und Kuscheln sollten Mamas aber das Trinken nicht vergessen, denn Flüssigkeit wird wie die Nahrung auch an das Baby weitergegeben. Darum haben viele Mamas insbesondere während des Stillens einen ausgeprägten Durst. Für den Fall bietet es sich an, ein Glas Wasser parat zu haben.

Keine Zwiebeln oder Kohl für stillende Mütter! – Es gibt viele Mythen rundum die Ernährung in der Stillzeit. Diesen Lebensmitteln wird nämlich nachgesagt, dass sie Blähungen beim Baby auslösen. Zitrusfrüchte könnten einen wunden Popo verursachen und Nüsse oder Milchprodukte könnten eine Allergie beim Baby auslösen. Wissenschaftlich ist das alles aber nicht bewiesen. Es kann vorkommen, dass solche Lebensmittel den Geschmack der Milch verändern und somit das Trinkverhalten des Babys beeinflussen. 

Die gute Nachricht: Sushi und Spaghetti Carbonara feiern ihr Comeback nach der Schwangerschaft! Weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass Bakterien über die Muttermilch in den Organismus des Babys gelangen, kann die Frau wieder rohe tierische Produkte wie Lachs zu sich nehmen. Alkohol und Zigaretten sind auch in der Ernährung in der Stillzeit weiterhin tabu, denn der Konsum kann dem Baby und seiner Entwicklung schaden.

Falls Symptome einer Unverträglichkeit bei dem Baby festgestellt werden, sollte die Mutter sich Rat bei dem Kinderarzt einholen. Zu möglichen Anzeichen gehören:

  • Spucken oder Erbrechen
  • Bauchweh / Blähungen
  • Hautausschlag
  • Veränderungen im Stuhl / Verstopfung 

Solange die frischgebackene Mama genügend Energie, wichtige Nährstoffe und ausreichend Vitamine zu sich nimmt, braucht sie ihre Ernährung in der Stillzeit nicht zu sehr einzuschränken. Falls es doch einmal zu Schwankungen in der Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr kommen sollte, kann ein gesunder Körper das meist wieder selbst ins Gleichgewicht bringen. Die Menge und Zusammensetzung der Muttermilch bleibt in der Regel unversehrt und passt sich den Bedürfnissen des Babys an. Im Allgemeinen beeinflusst die Ernährung der Mutter die Zusammensetzung der Muttermilch nur ganz bedingt. Trotz unterschiedlichster Ernährungsgewohnheiten, hat die Muttermilch sogar weltweit eine vergleichbare Qualität

Ernährung Stillzeit: Kalorien, Nährstoffe und Vitamine

Nicht nur in der Ernährung in der Schwangerschaft, sondern auch während der Stillzeit, hat die frischgebackene Mutter einen erhöhten Bedarf an Energie. Teilweise fällt dieser sogar noch höher aus als in der Schwangerschaft. Durch das Stillen werden Energie und Nährstoffe an das heranwachsende Baby weitergegeben. Stillt die Mutter voll, benötigt sie beispielsweise täglich zwischen 500 und 600 kcal mehr. Kein Wunder – Der Körper muss sich noch von der Schwangerschaft und der Geburt erholen und arbeitet auf Hochtouren an der Produktion von Muttermilch. Trotz zusätzlicher Kilos, die frischgebackene Mütter in der Regel schnellstmöglich loswerden möchten, wird von einer bewussten Diät abgeraten. Zumal viele Mamas ohnehin Gewicht während der Stillzeit verlieren. 

Nährstoffe

In der Vollstillzeit steigt der Bedarf an Proteinen um etwa 15 Gramm. Für eine optimale Entwicklung des Gehirns ist es außerdem wichtig, dass die Mutter ausreichend gesunde Fette zu sich nimmt. Hier sollte sie auf mehrfach ungesättigte Fettsäuren zurückgreifen. Fettreicher Seefisch und hochwertige pflanzliche Öle wie Olivenöl eignen sich super als Fettlieferanten.

Vitamine

Was schon vor und während der Schwangerschaft galt, gilt in der Ernährung in der Stillzeit weiterhin: Folsäure wird vermehrt benötigt, genau wie Eisen und Kalzium. Besonderes Augenmerk sollte die frischgebackene Mama nun aber auch auf Jod legen. Jod bildet die Schilddrüsenhormone, die für alle Organsysteme Ihres Babys einschließlich der Gehirnentwicklung sind. Mit etwa 260 µg pro Tag liegt die empfohlene Menge an Jod 30 Prozent über der Empfehlung vor der Schwangerschaft. Da in Deutschland ohnehin Jodmangel herrscht, wird insbesondere Stillenden empfohlen, zusätzlich eine Menge von 100 µg zu supplementieren und regelmäßig (1-2 x pro Woche) Seefisch zu essen. Andernfalls kann ein Mangel an Jod die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes negativ beeinträchtigen. 

Müttern, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, wird geraten, zusätzlich Vitamin B12 und Eisen zu supplementieren. Eine ausreichende Versorgung dieser Nährstoffe ist über eine rein pflanzliche Ernährung in der Stillzeit nicht möglich.

Fazit

Ganz grundsätzlich tragen werdende oder frischgebackene Mamas mit einer nährstoff-und vitaminreichen Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit positiv zur Entwicklung und Gesundheit des Babys bei. Ebenso unterstützt sie ihren eigenen Körper damit, denn der leistet in allen Phasen des Kinderkriegens deutlich mehr als sonst. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie mehr Kalorien zu sich nehmen und auf eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen achten muss. 

Allerdings soll auch hier gesagt sein: Die Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte den persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten der Frau entsprechen und muss nicht jeden Tag zu 100 Prozent perfekt sein. Wenn es mal das Weißbrot ist und nicht das vollwertige Vollkornbrot, ist das kein Weltuntergang. Wichtig ist eine gesunde Balance, damit (werdende) Mama und Baby ausgeglichen bleiben und die besondere Zeit in vollen Zügen genießen können.

Du fragst dich jetzt, wie die Ernährung eines Babys weiterhin gestaltet werden und worauf Eltern achten sollten, damit sich das Kind optimal weiterentwickelt? Mit der Ausbildung zum/r Ernährungsberater/in für Säuglinge und Kleinkinder eignest du dir Fachwissen rundum das Thema an. Du lernst, wie eine ausgewogene Ernährung im Säuglings-und Kleinkindalter funktioniert und wie du zu einem gesunden Essverhalten von Kindern beitragen kannst.

Mehr zur gesunden Ernährung von Kindern und Kleinkindern findest du unter diesen Links.

Eine allgemeine Ausbildung zum Ernährungsberater findest du hier.

Darüber hinaus könnten vielleicht auch diese weiterführenden Ausbildungen für dich interessant sein: Ernährungsberater für Kinder und Jugendliche, Ernährungsberater vegan und Ernährungsberater Sport.

Quellen

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, zuletzt abgerufen von: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/, am 25.04.2023

Bayer Vital GmbH, Gesunde und ausgewogene Ernährung bei Kinderwunsch, zuletzt abgerufen von: https://www.elevit.de/kinderwunsch/ernaehrung-bei-kinderwunsch, am 25.04.2023

Bundeszentrums für Ernährung (BZfE), Vegetarisch essen in der Schwangerschaft, zuletzt abgerufen von: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2021/november/vegetarisch-essen-in-der-schwangerschaft/, am 26.04.2023

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Vegan: Was ist für Schwangere wichtig? zuletzt abgerufen von: https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/familien-vor-und-in-der-schwangerschaft/nachgefragt/bei-kinderwunsch-zusaetzlich-folsaeure/, am 26.04.2023

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Vegan: Was ist für Schwangere wichtig? zuletzt abgerufen von: https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/familien-vor-und-in-der-schwangerschaft/nachgefragt/vegan-was-ist-fuer-schwangere-wichtig/, am 26.04.2023

Europäisches Institut für Stillen und Laktation, Ernährung der Mutter in der Stillzeit, zuletzt abgerufen von: https://www.stillen-institut.com/de/ernaehrung-der-mutter-in-der-stillzeit.html , am 26.04.2023

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE),Warum zusätzlich Jod für Stillende?, zuletzt abgerufen von: https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/gesund-leben-in-der-stillzeit/nachgefragt/warum-zusaetzlich-jod-fuer-stillende/, am 26.04.2023

Donegan, Tracy: Achtsam durch die Schwangerschaft, 1 Auflage, DK Verlag Dorling Kindersley, erschienen am 25.08.2020

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Ernährungsformen

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