Autor

Philip Hegel

Yoga, 8. Februar 2023

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Frau in weißem T-Shirt, die Hände vor der Brust gefaltet, die Augen geschlossen

Kapalabhati – Die Feueratmung mit reinigender Wirkung

Yoga kann fit und glücklich machen. Es wird schon seit langer Zeit praktiziert, um Stress abzubauen. Diese gesundheitlichen Vorteile nutzen Fitnessstudios, Sportvereine, Personal Trainer und sogar Reiseveranstalter bieten Yoga-Touren an. Sicherlich hast du schon gehört, dass zum Yoga auch die richtige Atmung gehört. Und schon sind wir beim Thema des Artikels: Kapalabhati, oder auch die Feueratmung genannt. Wir gehen der Kapalabhati Atmung einmal etwas genauer auf den Grund. Wie ist ihre Ausführung? Welche Feueratmung Wirkung gibt es und ist Kapalabhati gefährlich? 

Was ist Kapalabhati?

Falls du regelmäßig ins Fitnessstudio gehst und dort die Kurse besuchst, hast du Kapalabhati vielleicht sogar schon einmal selbst geübt. Vielleicht hast du die Atemübung unter einem anderen Namen gehört? Sie wird nämlich auch als Feueratmung oder Schnellatmung bezeichnet. Bei dieser Kapalabhati Übung geht es hauptsächlich um das Ausatmen, das spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese Atemübung verspricht dir mehr Sauerstoff, mehr Energie und eine verbesserte geistige Klarheit.

Und genau das bedeutet im Prinzip der Ursprung des Namens: Das Wort Kapala wird mit Schädel übersetzt, und Bhati bedeutet Licht oder leuchtend. Dein Schädel – also dein Geist – soll mit dieser Übung zum Leuchten gebracht werden, also mit neuer Energie erstrahlen.

Die Feueratmung ist die erste Atemübung, auch Pranayama genannt, in der Yoga Vidya Reihe. Kapalabhati folgt auf die bis zu fünfminütige Anfangsentspannung und die Einleitungsmantras. Nach der Feueratmung geht es über in die Wechselatmung. Kapalabhati Atmung kannst du aber auch allein durchführen, ohne die Yoga Vidya Reihe. Normalerweise wird die Atemtechnik im Sitzen ausgeführt, du kannst sie aber auch im Stehen oder beim Laufen üben.

Mehr über verschiedene Atemtechniken im Yoga kannst du hier nachlesen.

Hat die Feueratmung positive Wirkungen?

Die Feueratmung hat einige positive Wirkungen auf deinen Körper und deinen Geist. Sie erzeugt bei der Ausführung eine angenehme Wärme in dir, erhöht deine Durchblutung, erweitert deine Lungenkapazität und trainiert deine geistigen Fähigkeiten. Du findest mit dieser Übung zur Ruhe und konzentrierst dich auf dein Inneres. Außerdem werden die Chakren, auch als Energiezentren oder die Energieräder bezeichnet, aktiviert.

Die sieben Chakren sind unter anderem im Yoga und in esoterischen Lehren subtile Energieräder entlang der Wirbelsäule, welche durch Energiekanäle verbunden sind. Bei Ängsten, Schmerzen, Nervosität oder Sorgen, kann dir die Kapalabhati Atmung helfen, zur Ruhe zu kommen. Die Atemtechnik scheint erst einmal recht einfach zu sein, du benötigst allerdings etwas Geduld. Wenn du dich regelmäßig damit beschäftigst und übst, werden die positiven Wirkungen noch intensiver werden.

Auf der Abbildung sind die sieben Chakren jeweils in Kreisen dargestellt

Die bekanntesten Wirkungen der Feueratmung

Wenn du deinen Körper und Geist so richtig energetisieren willst, ist die Feueratmung genau das Richtige für dich. Sie erfrischt dich am Morgen nach dem Aufstehen und liefert dir eine große Portion Energie für den Tag. Wenn du am Abend nach einem harten Arbeitstag zur Ruhe kommen möchtest, hilft dir die Atemtechnik, zu entspannen und deine negativen Gedanken zu verjagen. Durch die intensiven Bauchbewegungen wird auch die Verdauung, ebenso wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Teilnehmer in Yoga-Kursen berichten von einer inneren Wärme, die auch manchmal in den Kopf aufsteigt. Daher kommt auch der Name Schädelleuchten.

  1. Förderung der Verdauung
    Die Verdauung wird durch diese Atemtechnik gefördert, da die Bewegungen des Zwerchfells die Verdauung anregen, ähnlich wie eine Massage.
  2. Erhöhung des Sauerstoffes im Blut
    Durch die schnelle Atmung erhöht sich auch der Sauerstoffgehalt in den Lungen und im Blut und verbessert damit gewisse Vorgänge im Stoffwechsel: Der Luftaustausch in den Lungen wird gesteigert und liefert mehr Sauerstoff ins Blut. Damit kommt auch über das Blut mehr Sauerstoff in die einzelnen Zellen des Körpers. Manche Stoffwechselvorgänge benötigen einen erhöhten Sauerstoffbedarf, damit etwa ihre Produkte besser abtransportiert werden können.
  3. Befreiung der Nasennebenhöhlen
    Die Nasengänge und Nasennebenhöhlen werden durch die Atemtechnik befreit und der Schleim reduziert. Dadurch lässt auch ein möglicher Druck im Stirnbereich nach und Schmerzen wie Spannungskopfschmerzen können reduziert werden.
  4. Gesteigerte Ausdauer
    Die Lungenkapazität steigt durch die Feueratmung und dies verbessert damit auch die Ausdauerleistung in anderen Sportarten und im Alltag.

Worauf muss man bei der Feueratmung achten?

Wenn du Kapalabhati selbst ausprobieren möchtest, solltest du einiges beachten, um die maximalen Wirkungen zu erzielen und nicht enttäuscht zu sein. So solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass deine Nase frei ist. Mit einer verstopften Nase, wie es zum Beispiel bei einer Erkältung der Fall sein kann, solltest du die Feueratmung nicht durchführen. Die komplette Ein- und Ausatmung läuft über die Nase ab und nicht über den Mund.

Ebenso solltest du die Übungen nicht mit einem vollen Magen durchführen. Ein voller Bauch würde die Atembewegungen erheblich erschweren. Daher gilt die Empfehlung, wie bei allen sportlichen Betätigungen, mindestens eine Stunde vor der Übung nichts mehr zu essen. Genauso solltest du dich langsam an die Feueratmung herantasten und die Dauer und Anzahl der Atemstöße langsam steigern. Wie bei jeder Sportart benötigst du Geduld und Ausdauer, um an das Ziel zu gelangen. Konzentriere dich auf die Ausatmung, dein Bauch sollte sich dabei nach außen wölben und dein Zwerchfell steuerst du bewusst. 

Wie kann man Kapalabhati Atmung selbst ausprobieren?

Die Feueratmung ist mit starken Bewegungen von Zwerchfell und Bauchbereich ein kraftvoller Atemrhythmus mit Konzentration auf eine starke Ausatmung. Dabei wird der Bauch ruckartig eingezogen. Die Einatmung dagegen macht lediglich 25 Prozent des Vorganges aus.

Eine Frau sitzt auf einer Yogamatte, die auf einer Wiese liegt. Sie sitzt im Schneidersitz und hat ihre Haare zu einem seitlichen Zopf geflochten. Eine Hand hat sie auf ihren Bauch gelegt, die andere auf ihren Brustkorb.

Setze dich aufrecht auf eine Yogamatte oder eine Decke und mach es dir bequem. Um die Atmung besser zu fühlen, positioniere deine Hand auf deinem Bauchnabel. Die Feueratmung startet mit der Ausatmung: Atme zuerst normal ein, ziehe dann den Bauch ruckartig ein und atme dabei mit einem kräftigen Stoß durch die Nase aus. Löse die Spannung und atme automatisch wieder ein. Absolviere etwa 25 dieser Atemstöße und konzentriere dich auf die Spannung im Bauch bei jeder Ausatmung. Halte den Brustkorb stabil. Die erste Runde endet mit einer Ausatmung. Atme dann einige Male normal über die Bauchatmung. Die besten Resultate erzielst du, wenn du mehrere Runden absolvierst. Je mehr Übung du hast, desto leichter werden dir auch die Atemstöße fallen. 

Fazit

Kapalabhati, oder auch Feueratmung genannt, ist eine Atemtechnik aus dem Yoga und verspricht dir mehr Sauerstoff, mehr Energie und eine verbesserte geistige Klarheit. Außerdem wird die Verdauung angeregt und die allgemeine Ausdauer verbessert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausatmung. Du kannst die Kapalabhati Atmung ganz einfach zu Hause selbst durchführen. Achte jedoch darauf, dass du nicht erkältet bist und wie bei allen anderen Sportarten nicht mit vollem Magen in die Atemübung startest. 

Du begeisterst dich für Yoga und würdest deine Praxis gerne verbessern oder vielleicht sogar selbst Yoga-Kurse anleiten? Dann ist die Yogalehrer-Ausbildung genau das Richtige für dich!

Quellen

https://wiki.yoga-vidya.de/Kapalabhati 

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Schlagwörter:
Yoga

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