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Gesundheit, 21. Mai 2019

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Meditatives Laufen

Meditatives Laufen – Warum Du es unbedingt ausprobieren solltest

„Laufen ist meine Meditation“ schwört eine der aktuell beliebtesten Health Living Bloggerin Kristin Wolzmann, die das Clean-Eating-Prinzip nach Deutschland gebracht hat. Und in der Tat kann so vieles „meditativ“ sein, so auch meditatives Laufen. Wer noch nicht laufend meditiert, verpasst eine der effektivsten Entspannungstechniken, im doppelten Sinne. 

Meditatives Laufen ist gesund

Wir wissen, Laufen ist eine großartige Sportart, die unsere Gesundheit ab dem ersten Schritt fördert. Laufen stärkt unser Herz-Kreislauf-System, macht uns fit, ausdauerfähig und hilft beim Abnehmen. Wer regelmäßig in seine Laufschuhe schlüpft, sorgt gleichzeitig für Entspannung, besonders nach einem langen Tag im Büro. Dann ist Laufen eine super Methode gegen müde Beine, Nackenschmerzen, Verdauungsprobleme und Kopfweh. Eine halbe bis dreiviertel Stunde genügt bereits, um den Stress des Tages hinter sich zu lassen, seinen Appetit auf Gesundes anzuregen und endlich wieder gut durchzuschlafen. Doch Laufen kann noch mehr: Die lockere Runde durch den Park kann uns regelrecht in Kontemplation versetzen. Meditatives Laufen ist „Erleuchtung in Laufschuhen“, wenn man so will.  

Meditation wird immer beliebter

Kontemplation ist uns vielleicht ein Fremdwort. Es wird eher im religiösen und philosophischen Kontext gebraucht. Kontemplation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so etwas wie konzentriertes Nachdenken, geistige Versenkung oder innere Sammlung. Wer beispielsweise Yoga praktiziert, kennt diesen Begriff. Zur inneren Ruhe kommen, die Aufmerksamkeit auf sich, seine Gedanken oder eine bestimmte Praktik lenken, das ist wesentlich für uns und eine wichtige Aufgabe, die wir heute kaum noch hinbekommen. Ständig sind wir abgelenkt – unser Smartphone bekommt durchschnittlich 3-5 Stunden Aufmerksamkeit am Tag. Kein Wunder also, dass wir zunehmend Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten haben, ständig müde sind oder schlecht schlafen. 

Meditation und Wissenschaft

Meditation fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden. Darauf schwören immer mehr Leute, die sie ausprobieren. Auch Wissenschaftler (vor allem Neurologen) unterstreichen die herausragende Wirkung von Meditation auf Körper und Geist: Bildgebende Verfahren zeigen beispielsweise, dass sich Hirnstrukturen während der Meditation deutlich verändern. Je langsamer die Herzfrequenz ist, desto stärker tritt die innere Welt zum Vorschein. In diesem Zustand wird Kreativität, mentale Leistungsfähigkeit, aber auch Tiefenentspannung gefördert. Glückshormone werden freigesetzt und das Immunsystem gestärkt. Sogar chronische Schmerzen lassen sich wegmeditieren. Aber auch das zwischenmenschliche Miteinander wird durch Meditation positiv beeinflusst. Wir werden empathischer. Buddhisten sagen dazu „mitfühlender“. 

Der Unterschied von meditativem Laufen zum üblichen Joggen

Um zu meditieren, müssen wir aber weder Buddhisten sein, noch im stillen Sitzen ausharren. Unser einer kann einfach in seine Sportschuhe schlüpfen und sich ins Nirwana laufen. Meditatives Laufen ist simple und sofort umsetzbar, es braucht kein besonderes Equipment oder Vorkenntnisse. Im Gegenteil: Je weniger einen von außen ablenkt, desto besser gelingt die innere Sammlung. Schauen wir uns mal an, wie es sich vom üblichen Joggen unterscheidet. Meditatives Laufen…

  • ist vor allem langsames Laufen und damit verlässt man nie den aeroben Bereich 
  • ist von der Grundeinstellung immer absichtslos. Hier stehen keine übergeordneten Ziele im Vordergrund wie „Abnehmen“, eine bestimmte Zeit laufen, eine gewisse Kilometeranzahl erreichen oder sich auf einen Marathon vorbereiten
  • bedeutet bewusstes Loslassen, ab dem ersten Schritt. Den Tag hinter sich lassen und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren
  • lenkt die Aufmerksamkeit auf das, was einen umgibt. Gute Anhaltspunkte sind Geräusche (Vogelgezwitscher, Wind oder Wasserplätschern), Beobachtung der Wolken oder die Wahrnehmung von Düften (Blumen, Wald, Glas)
  • bewirkt eine positive Einstellung. Wer sich auf sich und seine natürliche Umgebung konzentriert, wird feststellen, wie gut es einem doch eigentlich geht. Man wird dankbarer und schätzt das, was man bereits hat
  • heißt Zeit für sich. Deshalb läuft man am besten alleine, schweigend (ohne Musik in den Ohren) und achtsam. Heute findet man selten eine Stunde nur für sich. Dadurch wir die Laufrunde zur persönlichen heiligen Zeit
  • bringt einen auf großartige Gedanken. In diesem Entspannungszustand kann das Gehirn am besten funktionieren. Man ist hinterher nicht nur maximal zufrieden und motiviert, auch haben die Einfälle „Erleuchtungs“-Charakter (Geistesblitz) 

Achte bei meditativem Laufen auf deinen Atem

Wer bereits regelmäßig läuft, kennt die positiven Effekte und muss nicht mehr überzeugt werden. Wer meditativ Laufen will, lernt vor allem eines: Loszulassen – sowohl von leistungsverbessernden, optimierenden Zielen, als auch von Alltagsproblemen, die einen beschäftigen und einem oft die Leichtigkeit des Lebens nehmen. Am besten konzentriert man sich dabei auf den Atem. Dieser wird im Alltag gern vernachlässigt, obwohl ohne Atmung natürlich nichts geht. 

Das Interessante dabei ist, dass gerade in der Atmung, je tiefer sie ist, der Schlüssel zum Erfolg liegt. Während des meditativen Laufens gelingt das tiefe Atmen besonders gut, da man den aeroben Zustand nie verlässt, da gibt es viele Ähnlichkeiten zur Kontemplation im Schneidersitz, wenn wir die volle Konzentration auf den Atemfluss legen. Jede Zelle wird dabei maximal mit Sauerstoff versorgt. Dadurch kommt es zu den oben genannten positiven Effekten. Falls du tiefer in die Materie einsteigen möchtest, dann schau unbedingt einmal bei den Online-Ausbildungen rund um Fitness & Gesundheit vorbei.

Meditatives Laufen – Komm in den Flow 

Irgendwann – nach ungefähr 20 bis 30 Minuten und einer maximalen Herzfrequenz von 75-80% – kommt man in den sogenannten „Flow“, dem leicht berauschenden Gefühl während des Laufens, bei dem alles miteinander verschmilzt. Die Konturen der Zeit verblassen, Endorphine werden freigesetzt, man könnte die ganze Welt vor lauter Glück umarmen. Nichts stört, nichts belastet, der Kopf wird frei und alles ist in einem wohligen Einklang. So fühlt sich Meditation in Laufschuhen an. 

Wenn Du meditatives Laufen noch nicht für Dich entdeckt hat, solltest Du Deine Laufschuhe am besten heute noch schnüren und der Erleuchtung entgegenlaufen. Gerade dann, wenn du das Verlangen hast, mal etwas Schönes nur für dich zu tun, einfach mal alles hinter dir zu lassen oder dich freizulaufen, dann ist meditatives Laufen eine gute Wahl. 

Uns würde sehr interessieren, ob auch du schon meditativ gelaufen bist und welche Erfahrungen du beim meditativen Laufen gesammelt hast. Hinterlasse uns gerne ein Kommentar.

Dieser Artikel ist geschrieben von Regina Tödter.

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Schlagwörter:
Fitness-Trends

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Ein Kommentar

Lazik sagt:
24. Juli 2023

Ich laufe mit meinen siebzig Jahren 2 bis 3 mal wöchentlich ohne Zeitdruxk, beobachte die Dinge um mich rum, geniesse die frische Waldluft und bin dankbar dass ich noch gesund sein darf.

Antworten

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