Pilates Trainer Ausbildung: Ausbildungsinhalte & Berufsmöglichkeiten
Pilatestraining ist hierzulande ein echter Trend, denn das Zusammenspiel zwischen Bewegung und Ruhe sorgt nicht nur für Entspannung, sondern stärkt gleichzeitig das eigene Körpergefühl. So fällt es leichter, die innere Mitte zu finden. Wenn du die Trainingsart regelmäßig praktizierst und beruflich etwas Neues wagen möchtest, ist die Ausbildung zum Trainer für Pilates vielleicht genau das Richtige für dich.
Indem du andere Personen in Pilateskursen unterrichtest, wird dein Hobby in Zukunft zum Beruf. Gleichzeitig vertiefst du dein bisheriges Wissen auf diesem Gebiet. Das bringt dich auch persönlich weiter und zeigt, dass eine Trainerausbildung beispielsweise dann von Nutzen sein kann, wenn du zu Hause ein professionelles Training betreiben möchtest.
Mit der entsprechenden Qualifizierung kannst du dir den oft stressigen Weg in das nächste Sport- oder Pilatesstudio sparen und deine Trainingseinheiten ganz einfach in den eigenen vier Wänden durchführen. Das spart Zeit und Geld. Außerdem bist du in der Einteilung deiner Trainingseinheiten viel flexibler, da Üben jederzeit möglich ist.
Doch wie gelingt die Ausbildung zum Pilates-Trainer? In diesem Artikel geben wir dir einen umfassenden Einblick, welche Schritte wichtig sind, um als Pilatescoach zu arbeiten. Dafür beantworten wir zunächst die Frage, was das Pilatestraining genau ist und auf welchen sechs Grundprinzipien es beruht. Anschließend gehen wir näher auf die erforderlichen Qualifikationen ein, die du als Coach benötigst.
Im weiteren Verlauf erfährst du, welche Inhalte die Trainerausbildung in jedem Fall umfassen sollte und welche potenziellen Karrierewege sich anschließend anbieten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Pilates?
Pilates erfreut sich großer Beliebtheit. Ein Grund dafür ist, dass es nicht einfach nur eine weitere Trainingsmethode ist, sondern es sich hierbei um eine ganzheitliche Herangehensweise handelt. Sie soll den Körper stärken und die Körperhaltung verbessern. Benannt ist die Trainingsart übrigens nach seinem Gründer Joseph Pilates. Sein Ziel war es, eine Methode zu entwickeln, die sich durch kontrollierte Bewegungen und eine bewusste Atmung auszeichnet.
Pilates beruht auf sechs Grundprinzipien, um Körper und Geist miteinander in Einklang zu bringen:
- Konzentration: Konzentration ist bei der Ausführung der Pilatesübungen notwendig. Jede Bewegung wird bewusst ausgeführt, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Übst du Pilates zu Hause, solltest du folglich für eine ruhige Umgebung sorgen. Spielende Kinder, ein laufender Fernseher oder sonstige Störquellen hindern dich daran, die Bewegungen mit voller Aufmerksamkeit zu spüren.
- Präzision: Ein weiteres Prinzip ist die Präzision. Dies bedeutet, dass jede Übung mit größtmöglicher Genauigkeit ausgeführt wird, um die Muskeln gezielt zu aktivieren und optimale Ergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig beugt die korrekte Ausführung Verletzungen vor.
- Kontrolle: Daran anschließend gilt das Prinzip der Kontrolle. Damit ist gemeint, dass du die Kontrolle über deine Bewegungen behältst, indem du diese langsam und bewusst ausführst. Auf diese Weise erhöhst du die Qualität deines Trainings.
- Atmung: Die Atmung spielt nicht nur bei den Pilates Grundübungen eine entscheidende Rolle. Durch bewusstes Atmen wird der Sauerstofffluss im Körper erhöht, was die Effektivität des Trainings steigert und nebenbei Stress abbaut.
- Zentrierung: Die Zentrierung bezieht sich auf die Stärkung des sogenannten „Powerhouse“. Mit dem Begriff sind die Muskeln deiner Körpermitte gemeint. Sie beeinflussen deine Körperspannung wesentlich mit und bilden damit die Basis für eine gute Körperhaltung, Stabilität und Beweglichkeit.
- Fließende Bewegung: Pilates legt Wert auf fließende, harmonische Bewegungen. Die Übungen sollten nahtlos ineinander übergehen, sodass alle Muskeln gleichmäßig trainiert werden.
Wer kann Pilatestrainer werden?
Grundsätzlich kann jeder Pilatestrainer werden. Du benötigst hierfür keine besonderen Vorkenntnisse. Um später eine Anstellung zu finden, kann es jedoch helfen, wenn du bereits in diesem Bereich arbeitest oder praktische Erfahrung gesammelt hast. Ein Sport- und Gesundheitstrainer mit einem Trainerschein in Fitness bringt für ein Studio einen großen Mehrwert, da er vielseitig einsetzbar ist.
Genauso kann deine Trainerausbildung aber auch der erste Schritt in deine neue Karriere sein. Vielleicht bekommst du dabei Lust, anschließend weitere Qualifikationen zu erwerben. Bei OTL kannst du dich beispielsweise ebenfalls zum Fitnesstrainer, Ernährungsberater und Yogalehrer ausbilden lassen.
Während der Ausbildung zum Pilatestrainer erwirbst du ein umfassendes Verständnis für die Prinzipien, Techniken und Methoden der Trainingsart. Dazu gehört nicht nur theoretisches Wissen, die Praxis solltest du ebenfalls ausgiebig üben.
Schließlich musst du später in der Lage sein, bei einem Kurs verschiedene Übungen vorzumachen und die Kursteilnehmer zur Durchführung anzuleiten. Sollten die Übungen nicht richtig durchgeführt werden, liegt es an dir, Feedback zu geben, um die Haltung zu korrigieren.
Dieses Praxiswissen wird dir während der Ausbildung beigebracht.
Mitbringen solltest du hingegen einige unverzichtbare Eigenschaften:
- Einfühlungsvermögen: Ein guter Pilatescoach sollte sensibel sein, um auf die Bedürfnisse und Grenzen seiner Schüler einzugehen. Durch diese Form der Empathie erreichst du eine unterstützende Lernumgebung, in der die Teilnehmer eine Menge Spaß am Training haben. Vor allem bei Pilates für Anfänger ist es außerdem wichtig, darauf zu achten, dass sich keiner der Anwesenden übernimmt oder verletzt.
- Kommunikationsfähigkeit: Als Trainer musst du klar und verständlich kommunizieren. Deine Schüler sollen auch komplexe Bewegungen einfach verstehen, um deine Anweisungen richtig umzusetzen.
- Motivationsfähigkeit: Ein motivierender und inspirierender Coach kann die Teilnehmer dazu ermutigen, ihr Bestes zu geben und ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Je mehr Begeisterung du bei deinen Schülern weckst, desto eher bleiben sie am Ball und besuchen deine Kurse regelmäßig.
Die Ausbildungsinhalte
Du möchtest deine Freude am Pilatestraining gern an andere Personen weitergeben? Dann solltest du eine entsprechende Trainerausbildung absolvieren, bevor du dich in die Arbeit stürzt. Zwar ist die Berufsbezeichnung nicht geschützt, sodass jeder einfach als Trainer tätig sein kann – auf Dauer wird es sich jedoch herumsprechen, wenn du eine fundierte Qualifikation hast. Denn hierdurch verbessert sich die Qualität deiner Kurse.
Zur Leitung eines Kurses gehört mehr dazu, als ein paar Übungen vorzumachen. Beim Erwerb einer Trainerlizenz lernst du genau, wie du andere Personen anleitest und auf die korrekte Durchführung achtest.
Entscheidest du dich dazu, deine Qualifikation bei OTL zu erwerben, kannst du mit verschiedenen Vorteilen rechnen. Durch unser digitales Lernkonzept kannst du jederzeit von überall aus lernen. Auch beim Start und der Dauer bieten wir dir große Flexibilität, sodass du dein Lerntempo selbst bestimmen kannst. Wichtig ist außerdem, dass unsere Lehrgänge durch die ZFU staatlich geprüft sind. Sobald du einen Kurs gebucht hast, kannst du direkt mit dem Lernen loslegen.
Zu Beginn der Trainerausbildung befasst du dich zunächst mit den Zielen und der Begriffsdefinition von Pilates. Du tauchst damit erst einmal in die Grundprinzipien der Trainingsart ein und setzt dich damit auseinander, wie deine spätere Arbeit aussieht.
Daneben ist ein fundiertes Verständnis der menschlichen Anatomie und Physiologie unerlässlich. Hierzu zählen unter anderem Wissen über die Struktur und Funktion der Muskeln, Gelenke und Bänder sowie deren Rolle bei der Bewegung und Körperhaltung.
Eine große Rolle spielen die Übungen und Techniken, von denen du eine Vielzahl kennenlernst. Damit bist du bestens darauf vorbereitet, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und Profis Kurs- beziehungsweise Trainingspläne zusammenzustellen. Je sicherer du selbst bei den Übungen bist, desto besser kannst du später deine Kunden anleiten und korrigieren.
Auch nach dem Abschluss deiner Qualifikation solltest du regelmäßig selbst Pilatesübungen durchführen, um ein gutes Vorbild zu sein.
Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Hast du deine Qualifikation erfolgreich abgeschlossen, solltest du zunächst entscheiden, ob du auf selbständiger Basis Kurse anbieten möchtest oder dir eine Festanstellung suchst. Manchmal ist auch beides möglich. Das ist dann der Fall, wenn du bei deinem Arbeitgeber eine Teilzeitstelle hast und nebenbei Kurse leitest.
Gerade …
- Fitnessstudios,
- Volkshochschulen oder
- Gesundheitszentren
arbeiten gern mit freiberuflichen Trainern zusammen, um ihr Kursangebot zu erweitern. Zeige dich bei der Bewerbung motiviert und hebe hervor, welchen Mehrwert du bei einer Zusammenarbeit noch bietest. Kennst du dich beispielsweise auf dem Gebiet der Ernährung aus, kannst du Fitness- und Ernährungstipps in Kombination anbieten.
Denke außerdem daran, dass moderne Unternehmen Fitnessaktivitäten für ihre Mitarbeiter anbieten, um deren Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Eine Kooperation ist in diesem Fall ebenfalls möglich. Betreibe gezielt Akquise, um die ersten Kunden zu finden.
Einige Trainer bieten Privatunterricht und Personal Training an. Das kann in einem Studio, bei den Kunden zu Hause oder bei schönem Wetter auch im Freien stattfinden. Die individuelle Betreuung ermöglicht es, gezielt auf die Bedürfnisse und Ziele der Kunden einzugehen und ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm zu erstellen.
Ebenso bieten mit dem wachsenden Trend zum Online-Training viele Coaches ihre Dienste über Online-Plattformen und Fitness-Apps an. Diese Form des Trainings ist ebenfalls als Einzel- oder Gruppentraining möglich. Mit einer eigenen Webseite hast du ebenso die Möglichkeit, eigene Videolektionen aufzunehmen und diese zum Kauf anzubieten. Social-Media-Plattformen eignen sich hierbei gut als Werbeplattformen.
Wie du siehst, gibt es verschiedene Methoden, nach einer Ausbildung zum Pilates Trainer dein eigenes Business aufzuziehen. Denke bei deiner Planung aber auch an die nötige Eigenwerbung und die zu erledigende Bürokratie.
Du bist etwa bei einer Selbstständigkeit gezwungen, dich selbst zu versichern. Bei einem Kurs für Selbstständige erhältst du Tipps, wie du dein Gewerbe richtig anmeldest und welche Fehler du bei der Steuererklärung besser vermeidest.
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