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Beruf & Karriere, 17. Februar 2021

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Versicherung für Fitnesstrainer

Die vier wichtigsten Versicherungen für selbstständige Trainer

Warum Versicherungen für Fitnesstrainer ein wichtiges Thema sind

Als Fitnesstrainer begleitest du Menschen auf ihrem Weg in ein gesünderes Leben. Dabei trägst du eine große Verantwortung, denn du sagst deinen Kunden, wie sie mit ihrem Körper umzugehen haben. Fundiertes Fachwissen in Bezug auf den menschlichen Körper und die richtige Übungsausführung ist unabdingbar. Deswegen ist eine professionelle Fitnesstrainer Ausbildung absolute Grundvoraussetzung für die Arbeit als Trainer.

Als Trainer stehst du im engen Kontakt mit ihnen und jede Unaufmerksamkeit, jedes Missgeschick kann zu Unfällen führen. Sicherlich weiß das keiner besser als du selbst. Wie schnell bist du in einem vollen Jumping-Fitness-Kurs abgelenkt und einer deiner Teilnehmer übt die Sprünge falsch aus und rutscht mit dem Trampolin weg? Trotz noch so sorgfältiger Anleitung wirst du es nicht vermeiden können, dass einer deiner Kunden sich auch mal verletzt. Das kann jedoch für dich teuer werden. Die Kosten beginnen oft schon bei der Klärung der Frage, ob du als Trainer deine Pflichten verletzt hast und daher Schuld an der Verletzung hast.

Genau hier kann eine Berufshaftpflichtversicherung für Fitnesstrainer weiterhelfen und gegebenenfalls die berufliche Existenz sichern. Denn diese prüft, ob du deinen Pflichten als Fitnesstrainer überhaupt verletzt hast und falls ja, kommt sie auch für den geforderten Schadensersatz und das Schmerzensgeld auf. So bist du vor dem finanziellen Ruin geschützt. Neben der Berufshaftpflicht werden wir dich in diesem Blogbeitrag noch über drei weitere Versicherungen informieren. So erfährst du, wie du dich als selbstständiger Trainer bestens absicherst. Worauf du als selbstständiger Trainer im Jahr 2021 sonst noch achten musst, kannst du hier nachlesen.

1. Die Berufshaftpflicht für Fitnesstrainer

1.1. Das leistet eine Berufshaftpflicht

Eine Berufshaftpflicht zählt zu den Versicherungen, die ein Fitnesstrainer nicht abschließen muss, aber dringend abschließen sollte. Grund: Wenn sich einer deiner Kunden beim Krafttraining mit dir verletzt, können Arztkosten, Therapiekosten, Krankengeld und Schmerzensgeld in die Millionenhöhe gehen. Wenn der Kunde dabei dich für seine Verletzung verantwortlich macht, weil die von dir vorgegebene Übung nicht seinen Gesundheitszustand berücksichtigt hat, fordert er von dir Schadensersatz. Weil du die Höhe der entstandenen Summe vermutlich nicht bezahlen kannst, würde bereits so ein kleines Missgeschick dich teuer zu stehen kommen. Laut Gesetz haftest du dabei mit deinem Privatvermögen und deinem zukünftigen Einkommen.

Eine Verletzung beim Training kann schnell passieren.

Genau vor solchen finanziellen Schäden schützt dich eine Berufshaftpflicht für Fitnesstrainer, auch genannt Trainerhaftpflicht. Diese prüft, ob überhaupt ein Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld besteht und wenn ja, zahlt sie diese. Wenn nicht wehrt sie unberechtigte Ansprüche ab (passiver Rechtsschutz) und kommt für die entstehenden Anwalt- und Prozesskosten aus. 

1.2. Welche Risiken eine Trainerhaftpflicht abdeckt

Eine Trainerhaftpflicht deckt Personen- und Sachschäden Dritter sowie Vermögensfolgeschäden ab, welche in Ausübung deines Berufes verursacht wurden. Das heißt, sollte einer deiner Kunden sich beim Training mit dir einen Bandscheibenvorfall zuziehen (Personenschaden) oder seine teure Sportbrille kaputt gehen (Sachschaden) so deckt eine Haftpflicht für Trainer die Schadensersatz- und Schmerzensgeldforderungen deines Kunden ab. Wenn zudem dein Kunde durch seine Verletzung nicht arbeiten kann, kommt deine Berufshaftpflicht auch für den Verdienstausfall auf (Vermögensfolgeschäden). Wenn unklar ist, ob der Personen- oder Sachschaden auf dich als Trainer zurückzuführen ist, so prüft die Versicherung, ob eine Anspruch besteht und wehrt diesen gegebenenfalls ab (passiver Rechtsschutz). Ebenso können bei einer Haftpflicht für Trainer auch folgende Risiken abgedeckt sein: Schäden an gemieteten Kursräumen, Verlust von Schlüssel- oder Codekarten, Schäden durch Schadsoftware, welche durch den E-Mail-Verkehr mit deinen Kunden verbreitet wird.

1.3. Darauf solltest du bei deiner Haftpflicht achten

Wichtig ist, ob deine Berufshaftpflicht alle deine Tätigkeiten als Fitnesstrainer, Personal Trainer, Yogalehrer, Tanzlehrer, Boxtrainer usw. abdeckt. Dazu gehören unter anderem: 

  • deine Tätigkeit als Leiter von Fitnesskursen in Trainingsräumen oder auch Outdoor, 
  • die Einweisung an Fitnessgeräten und
  • die Teilnahme an Weiterbildungen sowie Events oder Messen.

Zudem solltest du die Deckungssumme deiner Berufshaftpflicht überprüfen. Versicherungssummen von 5 Millionen Euro sind dabei nicht unüblich, da zum Beispiel bei einer dauerhaften Verletzung deines Kunden lebenslange Pflegekosten zu zahlen sind. 

2. Die Rechtsschutzversicherung

Gerade Rechtsfragen verursachen bei Selbstständigen große Unsicherheiten. Doch ein Gewerberechtsschutz unterstützt dich bei rechtlichen Themen. Wenn du in einen Rechtsstreit gerätst, erstattet dir die Versicherung nicht nur die Anwaltskosten, Prozesskosten, Zeugengelder und Gutachterkosten, sondern viele Versicherer bieten ihren Kunden auch eine Servicehotline an. Hier kannst du dir von Anwälten bereits eine erste Einschätzung geben lassen sowie erste juristische Hilfestellungen.

Sollte also ein Kunde dir Vertragsbruch vorwerfen und seine Zahlungen einstellen oder das Finanzamt stellt deine Abschreibungsbeträge infrage und fordert Steuernachzahlungen – in beiden Fällen kann sich ein Rechtsschutz als nützlich erweisen und dir weiterhelfen. Zudem bieten einige Versicherer ein Kombiprodukt aus Gewerbe- und Privatrechtsschutzversicherung an, sodass du rundum abgesichert bist. Gute Angebote verzichten zudem auf eine Begrenzung der Leistungshöhe. 

3. Die Krankenversicherung

Für selbstständige Fitnesstrainer ist eine gute Krankenversicherung wichtig. Da dein Körper täglich bei deiner Arbeit beansprucht wird, solltest du unbedingt auf ausreichende Leistungen deiner Krankenversicherung achten wie Zahlung von stationären und ambulanten Behandlungen, Vorsorgeuntersuchungen, aber auch eventuell Zahnbehandlungen oder Naturheilkunde. Dabei stellt sich natürlich auch die Frage, ob  für dich eine private oder gesetzliche Krankenkasse  von Vorteil ist. Für deine Entscheidung solltest du neben den Leistungen folgende Faktoren in Betracht ziehen: dein Eintrittsalter, deine Familienplanung sowie eventuelle Vorerkrankungen. Beachte zudem, dass sich die Beiträge im Laufe der Zeit erhöhen! Berücksichtige dies, wenn du die Leistungen und die Kosten langfristig miteinander vergleichst.

4. Die Berufsunfähigkeitsversicherung

Als Fitnesstrainer ist deine Arbeitskraft dein Kapital. So kann ein Unfall oder auch eine Krankheit dafür sorgen, dass du deiner Arbeit als Fitnesstrainer langfristig nicht mehr nachgehen kannst. Dadurch hast du keine Einnahmen mehr, mit denen du deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung aber zahlt dir in solchen Fällen eine monatliche Rente und sichert so deine Existenz. Die Höhe der Zahlungen hängt dabei vom jeweiligen Angebot der Versicherer ab. Ebenso werden bei den Tarifen weitere Faktoren wie dein Gesundheitszustand, dein Alter und dein individuelles Berufsrisiko berücksichtigt. Gerade letzteres kann dir die Suche nach einer geeigneten Absicherung erschweren, da der Beruf als Fitnesstrainer ein erhöhtes Unfall- und Verletzungsrisiko trägt. Dennoch gibt es einige Versicherer die auch für die Fitnessbranche eine Berufsunfähigkeitsversicherung anbieten.

Fazit

Egal für welche Versicherungsangebote du dich entscheidest, du solltest als selbstständiger Trainer darauf achten, dass du gegen alle berufliche Risiken oder Gefahren abgesichert bist. Eine Berufshaftpflicht schützt dich vor den Schadensersatzansprüchen deiner Kunden, selbst wenn nicht geklärt ist, ob du deine Pflichten als Trainer verletzt hast. Achte bei einer Haftpflicht auf eine ausreichende Deckungssumme und ob deine Tätigkeit als Yogalehrer, Kampfsporttrainer, Personal Trainer oder Tanzlehrer vollständig abgedeckt ist.

Neben der Berufshaftpflicht empfiehlt sich zudem eine Rechtsschutzversicherung. So kannst du dir jederzeit bei rechtlichen Streitigkeiten mit ungeliebten Kunden oder staatlichen Behörden juristischen Rat einholen ohne dabei gleich ein Vermögen auszugeben. Bei der Wahl deiner Krankenversicherung und deiner Berufsunfähigkeitsversicherung musst du ebenso auf die Leistungen der Versicherer achten, weil von deiner körperlichen Gesundheit hängt dein Einkommen ab. Spare dabei nicht am falschen Ende und denke langfristig voraus.

Neben den richtigen Versicherungen gibt es noch viele weitere Faktoren für ein erfolgreiches Business als Personal Trainer. Lies dazu auch gerne unseren passenden Beitrag. Wenn dir noch ein Nachweis deiner Qualifikation als Personal Trainer fehlt und du gerne mehr über die Themen Marketing, rechtliche Grundlagen und viele weitere spannende Inhalte lernen möchtest, sieh dir gerne die kostenlose und unverbindliche Testversion unserer Personal Trainer Ausbildung an.

Zum Autor: Finanzchef24 ist Deutschlands großer digitaler Versicherungsexperte für Unternehmer und Selbstständige.
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9 Kommentare

Brigitt Wagener sagt:
29. März 2023

Muss ich als selbständige Pilatestrainerin in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen oder kann ich eine private Versicherung abschliessen.

Antworten
OTL sagt:
30. März 2023

Liebe Brigitt,
Hier können wir als Akademie leider keine verbindliche Aussage treffen. Wende dich dazu am besten direkt an einen Berater oder an die Rentenversicherung.

Liebe Grüße,
Dein Team von OTL

Antworten
Thomas sagt:
20. September 2022

Wie sieht es denn mit der Absicherung von Unfällen während der Berufsausübung für den Trainer selbst aus? Da es ja keine BG in diesem Falle gibt, wird der Kostenaufwand von der gesetzlichen übernommen? Die Frage bezieht sich auf die Erstuntersuchung beim Arzt.

Antworten
OTL sagt:
20. September 2022

Hallo Thomas,
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Da Versicherungen nicht unser Spezialgebiet sind, empfehlen wir dir für eine verlässliche Auskunft, direkt bei deiner Krankenversicherung nachzufragen.
Liebe Grüße,
Dein Team von OTL

Antworten
Velibor leka sagt:
5. Mai 2022

Habe fitnesstrainer gemacht jetzt bin dran für pesonal trainer

Antworten
Daniel sagt:
20. April 2022

Ich bin komplett damit einverstanden, dass man als Fitnesstrainer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen soll. Ich finde es nur persönlich sehr fragwürdig, dass, obwohl man jahrelang die Beiträge bezahlt hat, Versicherungen ganz viel versprechen aber sich verweigern auszuzahlen, wenn man in Not ist. Ein Freund von mir musste sich an einer Fachanwältin für Versicherungsrecht wenden.

Antworten
Hannes Bartschneider sagt:
13. Februar 2022

Ich möchte Trainer werden und ein Gewerbe anmelden. Gut zu wissen, dass man hierfür eine Rechtsschutz benötigt. Interessant, dass es hierbei auch eine Hotline für Anwälte gibt.

Antworten
Lea Mühlich sagt:
8. Dezember 2021

Ein Bekannter von mir will nun Personal Trainer werden. Es ist interessant, dass er eine Haftpflichtversicherung für Trainer braucht, die auch Schäden an gemieteten Kursräumen oder Verluste von Schlüsseln abdeckt. Ich werde ihm sagen, dass er sich am besten Mal mit Versicherungen auseinandersetzt.

Antworten
Anton Schneider sagt:
28. September 2021

Ich werde mich bald ein Trainer selbstständig machen. Die Tipps von dem Artikel sind sehr hilfreich, vor allem der Aspekt über die Rechtsversicherung ist sehr wertvoll. Ich denke, dass ein Kombiprodukt aus der Versicherung von Gewerbe und Privatschutz klingt sehr attraktiv.

Antworten

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