Asmita

Asmita ist ein zentraler Begriff in der yogischen Philosophie und findet besonders Erwähnung in den Yogasutras von Patanjali. Der Begriff setzt sich aus den Sanskrit-Wörtern as (nicht) und mita (gemessen) zusammen und bezieht sich auf die Identifikation oder das Festhalten an einem falschen Selbstbild. Asmita ist ein Hindernis auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und spirituellen Entwicklung.

Grundlegende Prinzipien von Asmita

• Falsche Identifikation: Asmita bezeichnet die Tendenz des Geistes, sich mit etwas zu identifizieren, was es nicht wirklich ist. Dies kann sich auf Körper, Gedanken, Emotionen oder äußere Rollen beziehen.
• Verwechslung mit dem Ego: Asmita wird oft mit der Identifikation mit dem Ego gleichgesetzt. Der Irrtum besteht darin, das Selbst als getrenntes, isoliertes Wesen zu betrachten, das unabhängig von der universellen Existenz existiert.
• Verlust des wahren Selbst: Durch Asmita verlieren Menschen den Kontakt zu ihrem wahren Selbst, da sie sich mit begrenzten Konzepten identifizieren.

Auswirkungen von Asmita

• Leid: Die falsche Identifikation führt zu Leiden, da Menschen sich mit begrenzten Vorstellungen von sich selbst identifizieren und ihre wahre Natur vergessen.
• Ego-Zentriertheit: Asmita verstärkt egozentrisches Denken, das die Interaktion mit anderen und die Verbindung zur universellen Wirklichkeit beeinträchtigen kann.
• Begrenzte Perspektive: Die Identifikation mit Asmita schränkt die Perspektive ein, da das Individuum seine Existenz auf begrenzte Aspekte fokussiert.

Überwindung von Asmita

• Selbstbeobachtung: Durch Achtsamkeit und Selbstbeobachtung kann die Identifikation mit falschen Vorstellungen über das Selbst erkannt werden.
• Reflexion: Die Auseinandersetzung mit den eigenen Überzeugungen und Gedanken hilft, bewusster mit Asmita umzugehen.
• Transzendenz: Yogapraktiken wie Meditation und Hingabe können helfen, über das begrenzte Selbst hinauszugehen und die wahre Natur des Selbst zu erkennen.

Hinweise zur Überwindung von Asmita

Die Überwindung von Asmita ist ein zentraler Aspekt des yogischen Weges zur Selbsterkenntnis. Indem man sich von falschen Vorstellungen löst, kann man zu einem tieferen Verständnis der eigenen Natur gelangen und den Pfad der spirituellen Entwicklung weitergehen.

• Die Praxis der Achtsamkeit hilft, die automatischen Identifikationsmuster zu durchbrechen.
• Das Studium philosophischer Texte und die Anleitung durch erfahrene Lehrer können bei der Überwindung von Asmita unterstützen.
• Die Erkenntnis, dass das Selbst über begrenzte Identifikationen hinausgeht, fördert einen Zustand der Freiheit und Gelassenheit.