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Lexikon    Yoga    Begriffe    Karuna

Karuna

Karuna ist ein zentraler Begriff im Buddhismus, der Mitgefühl und die aktive Sorge um das Wohl anderer beschreibt. Diese Qualität des Mitgefühls ist ein grundlegendes Element der buddhistischen Lehren und spielt eine entscheidende Rolle auf dem spirituellen Pfad. Karuna ist nicht nur ein Gefühl des Mitleids, sondern motiviert zu Taten, die das Leiden anderer lindern sollen.

Bedeutung und Herkunft

  • Spirituelle Tugend: Karuna wird als eine der vier göttlichen Tugenden im Buddhismus betrachtet, zusammen mit Liebe (Metta), Mitfreude (Mudita) und Gleichmut (Upekkha).
  • Pali-Sprache: Der Begriff Karuna stammt aus dem Pali, der alten Sprache der buddhistischen Texte, und bedeutet wörtlich „Handeln aus Mitgefühl“.

Merkmale von Karuna

  • Empathie: Karuna beinhaltet die Fähigkeit, sich in die Gefühle und Erfahrungen anderer einzufühlen.
  • Tätige Fürsorge: Es geht nicht nur um emotionales Mitleid, sondern auch um aktive Handlungen, um das Wohl anderer zu fördern.
  • Verantwortung: Karuna motiviert dazu, Verantwortung für das Leiden anderer zu übernehmen und konkrete Schritte zu unternehmen, um zu helfen.

Karuna in der Praxis

  • Mettameditation: Karuna kann durch die Praxis der Mettameditation, die liebevolle Güte, entwickelt werden. Hierbei wird Liebe und Mitgefühl zunächst sich selbst gegenüber kultiviert und dann auf andere ausgedehnt.
  • Taten der Freundlichkeit: Karuna wird auch durch alltägliche Handlungen der Freundlichkeit und Fürsorge gegenüber anderen praktiziert.

Beziehung zu anderen Konzepten

  • Metta und Karuna: Metta, das die liebevolle Güte repräsentiert, und Karuna ergänzen sich. Während Metta auf das Wohlwollen gegenüber allen Lebewesen abzielt, betont Karuna speziell das Mitgefühl gegenüber den Leidenden.
  • Bodhisattva-Ideal: Im Mahayana-Buddhismus wird das Bodhisattva-Ideal betont, bei dem jemand danach strebt, Buddha zu werden, um allen Lebewesen zu helfen. Karuna spielt hier eine wesentliche Rolle.

Herausforderungen und Anpassungen

  • Grenzen des Mitgefühls: Es ist wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Mitgefühl und der Fähigkeit zu finden, sich nicht vom Leiden anderer überwältigen zu lassen.
  • Selbstmitgefühl: Karuna schließt auch Mitgefühl für sich selbst ein. Eine ausgewogene Praxis bezieht sowohl das eigene Wohl als auch das Wohl anderer ein.

Zusammenfassung

Karuna ist im Buddhismus ein zentrales Konzept, das Mitgefühl und aktive Fürsorge für das Wohl anderer betont. Es geht über bloßes Mitleid hinaus und motiviert zu Handlungen, die das Leiden der Welt verringern sollen. Durch die Entwicklung von Karuna wird nicht nur das eigene spirituelle Wachstum gefördert, sondern auch ein positiver Beitrag zur Welt geleistet.