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Samadhi

Samadhi ist der achte und letzte Pfad des Raja Yoga, wie von Patanjali in den Yogasutras beschrieben. Es repräsentiert den höchsten Zustand der Verschmelzung und Vereinigung, in dem das individuelle Bewusstsein mit dem universellen Bewusstsein eins wird. Samadhi wird als der Gipfel der spirituellen Entwicklung angesehen und ist das ultimative Ziel des Yoga.

Die Stufen des Samadhi

  • Samprajnata Samadhi (mit Vorstellung): In dieser Stufe gibt es noch subtile Unterscheidungen und Vorstellungen. Der Geist ist konzentriert und fokussiert, aber es gibt noch eine Trennung zwischen dem Meditierenden und dem Objekt der Meditation.
  • Asamprajnata Samadhi (ohne Vorstellung): Hier verschwinden alle Unterscheidungen, und es gibt eine vollständige Verschmelzung. Das individuelle Bewusstsein löst sich auf, und es gibt keine Trennung mehr zwischen dem Meditierenden und dem Objekt der Meditation. Dies wird auch als Nirbija Samadhi bezeichnet.

Merkmale von Samadhi

  • Einheitsbewusstsein: Samadhi ist durch ein tiefes Gefühl der Einheit und Vereinigung gekennzeichnet. Das individuelle Selbst verschmilzt mit dem kosmischen Selbst.
  • Zeitlose Existenz: In Samadhi wird die Vorstellung von Zeit transzendiert. Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft; nur das gegenwärtige Moment des reinen Seins.
  • Blissful Awareness: Samadhi wird als Zustand vollkommener Glückseligkeit und bewusster Wachheit beschrieben. Der Praktizierende erfährt eine tiefe innerliche Freude und Frieden.
  • Transzendenz von Dualität: Alle dualen Konzepte, wie Gut und Böse, Vergangenheit und Zukunft, verschwinden in Samadhi. Es gibt nur noch das unaussprechliche Eine.

Arten von Samadhi

  • Savitarka (Samprajnata): Mit grober Vorstellung. Der Geist ist noch nicht völlig reingewaschen, aber es gibt eine klare Konzentration auf ein Objekt.
  • Nirvitarka (Samprajnata): Ohne grobe Vorstellung. Der Geist ist fokussiert, aber alle groben Vorstellungen verschwinden.
  • Savichara (Samprajnata): Mit Unterscheidung. Der Geist unterscheidet subtile Details, während er sich auf ein Objekt konzentriert.
  • Nirvichara (Samprajnata): Ohne Unterscheidung. Alle subtilen Unterscheidungen verschwinden, und der Geist bleibt konzentriert.
  • Savikalpa (Asamprajnata): Mit Vorstellungen. Es gibt noch subtile Eindrücke oder Spuren im Geist.
  • Nirvikalpa (Asamprajnata): Ohne Vorstellungen. Der Geist ist vollständig gereinigt, und es gibt keine Spuren von Eindrücken.

Der Weg zu Samadhi

  • Yamas und Niyamas: Ethik und moralische Prinzipien bilden die Grundlage für einen harmonischen Lebensstil.
  • Asanas und Pranayama: Körperhaltungen und Atemkontrolle bereiten den physischen und energetischen Körper auf die Meditation vor.
  • Pratyahara: Die Zurückziehung der Sinne von äußeren Objekten.
  • Dharana: Konzentration auf ein bestimmtes Objekt oder einen Gedanken.
  • Dhyana: Kontemplation oder Meditation, bei der die Konzentration aufrechterhalten wird.
  • Samadhi: Die vollkommene Verschmelzung des Selbst mit dem Göttlichen.

Zusammenfassung

Samadhi ist der Höhepunkt des yogischen Pfads, bei dem das individuelle Bewusstsein mit dem universellen Bewusstsein verschmilzt. Es ist ein Zustand tiefen Einheitsbewusstseins, jenseits von Dualitäten und Zeiterfahrung. Die Praxis von Yamas, Niyamas, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und schließlich Samadhi bildet den umfassenden Weg des Yoga zur spirituellen Erleuchtung.