Schnellkraft
Als Schnellkraft wird die Fähigkeit bezeichnet, in kurzer Zeit einen möglichst großen Impuls, also eine Bewegung zu erzeugen.
Für die Schnellkraft gibt es zwei verschiedene Definitionen: Eine drückt das Ziel aus, eine Bewegung in kurzer Zeit auszuführen. Eine zweite lässt erkennen, dass man nicht zeitlimitiert einem Gegenstand eine hohe Endgeschwindigkeit erteilen muss.
In Abhängigkeit von der Sportart kommt es zu einer unterschiedlichen Gewichtung
der Einflussfaktoren auf die Schnellkraft.
Schnellkraft für Bewegungen in weniger als 250 ms
Hat ein Sportler nur wenig Zeit (weniger als 250 ms), um einen Impuls zu erzeugen, dann sind die Höhe der Startkraft und die Größe des Kraftanstiegs (Explosivkraft) von Bedeutung. Solche Sportarten sind z. B. Fechten, Boxen, Sprint und alle reaktionsabhängigen Sportarten.
Die Schnellkraft für Bewegungen unterhalb 250 ms ist hauptsächlich die Fähigkeit, möglichst große Kraftwerte innerhalb kürzester Zeit zu erzielen; sie kann durch die
Schnellkraftparameter bestimmt werden.
Schnellkraft für Bewegungen über 300 ms
Die Schnellkraft für Bewegungen über 300 ms ist durch die muskuläre Leistungsfähigkeit bestimmt und kann durch sie erfasst werden. Die Startkraft ist der
Kraftwert, der 50 ms nach Kontraktionsbeginn erreicht wird, das heißt, die Fähigkeit,
einen hohen Kraftwert schon zu Beginn der Kontraktion zu erreichen.
Hat ein Sportler Zeit, um einen Impuls zu erzeugen, wie beim Hammer-,
Diskus-, Speerwurf, beim Kugelstoßen oder auch bei Sprüngen, die eindeutig mit
langen Bodenkontaktzeiten ausgeführt werden können (z. B. Volleyball), dann
tritt die Leistungsfähigkeit der Muskulatur als bestimmende Eigenschaft für die
Schnellkraft in den Vordergrund. Bei diesen Sportarten kommt es darauf an, dass
die Muskulatur in konzentrischer Arbeitsweise noch große Kräfte aufbringen
kann.
Explosivkraft
Die Explosivkraft wird durch den maximalen Kraftanstieg innerhalb einer Kraft-Zeit-Kurve bestimmt, der bei maximal schneller Kontraktion gegen einen statischen Widerstand erzeugt wird.
Literatur
Hottenrott, K. et al. (2010). Trainingswissenschaft: Ein Lehrbuch in 14 Lektionen
Schnabel, G. (2008). Trainingslehre – Trainingswissenschaft