Yama
Yama ist einer der ersten beiden Schritte im achtgliedrigen Pfad des Yoga nach den Yogasutras von Patanjali. Diese ethischen Leitsätze bilden die Grundlage für ein ethisches und moralisches Leben und dienen als Orientierung für die Interaktion mit anderen und mit sich selbst.
Die fünf Yamas
- Ahimsa (Gewaltlosigkeit): Ahimsa steht für die Verpflichtung, anderen Lebewesen keinen Schaden zuzufügen, sei es physisch, emotional oder mental. Es fördert Mitgefühl und Empathie.
- Satya (Wahrhaftigkeit): Satya bedeutet die Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in Worten und Handlungen. Es geht darum, die Wahrheit in Liebe und Respekt mitzuteilen.
- Asteya (Nichtstehlen): Asteya fordert auf, nicht nur physisch, sondern auch geistig nicht zu stehlen. Das bedeutet, nicht nur keine materiellen Dinge zu entwenden, sondern auch keine Gedanken, Ideen oder Zeit.
- Brahmacharya (Enthaltsamkeit): Brahmacharya ist oft mit sexueller Enthaltsamkeit verbunden, aber es kann auch als die richtige Verwendung von Energie interpretiert werden. Es fordert dazu auf, Energie bewusst und in Maßen zu nutzen.
- Aparigraha (Nichtanhaften): Aparigraha lehrt, nicht gierig nach Besitz oder Anhaftung an materielle Dinge zu sein. Es betont die Idee von Zufriedenheit und genügsamem Leben.
Bedeutung von Yama
- Ethik und Moral: Yama legt den ethischen Rahmen für das tägliche Verhalten fest und fördert einen respektvollen und friedlichen Umgang mit anderen.
- Selbstbeherrschung: Die Einhaltung der Yamas erfordert Selbstbeherrschung und fördert die persönliche Entwicklung.
- Beziehung zu anderen: Yama betont die Bedeutung von Mitgefühl, Ehrlichkeit und gegenseitigem Respekt in zwischenmenschlichen Beziehungen.
- Selbstreflexion: Die Praxis der Yamas erfordert regelmäßige Selbstreflexion und die Bereitschaft, an persönlichem Wachstum zu arbeiten.
Anwendung im täglichen Leben
Die Yamas sind nicht nur für Yogis relevant, sondern haben auch breitere Anwendungen im täglichen Leben. Sie können als Leitprinzipien dienen, um ein moralisch und ethisch erfülltes Leben zu führen, unabhängig von spirituellen Überzeugungen.
Zusammenfassung
Yama bildet die erste Stufe des achtgliedrigen Pfads des Yoga und besteht aus fünf ethischen Leitsätzen. Diese Leitsätze betonen Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen, Enthaltsamkeit und Nichtanhaften als Grundlage für ein ethisches und moralisches Leben. Die Praxis der Yamas fördert persönliche Entwicklung, Selbstbeherrschung und eine respektvolle Beziehung zu anderen.